Tina Rupprecht sitzt vor ihrem Weltmeister-Gürtel
Bildrechte: Michael Frick

Tina Rupprecht ist Weltmeisterin im Minimumgewicht

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Ring frei für Weltmeisterin "Tiny Tina"

Ihr letzter Kampf war ganz schön lange her - über 500 Tage. Am Samstag hat Profiboxerin Tina Rupprecht aus Augsburg ihren Weltmeistertitel im Minimumgewicht des World Boxing Council (WBC) ein weiters Mal verteidigt.

"Ich bin heiß und hungrig, hab Bock und will, dass es endlich los geht", sagt Tina Rupprecht. Die 30-Jährige ist gerade mal 1,53 groß, bzw. klein, 47 Kilogramm schwer, bzw. leicht, aber haut in ihrer Gewichtsklasse "Minimumgewicht" alle um: Seit 2018 trägt sie darin den Weltmeister-Gürtel. Ihr Kampfname: "Tiny Tina".

Nach über 500 Tagen geht’s wieder in den Ring

Seit Wochen hat sie täglich in ihrem Boxstall in Augsburg trainiert – ihr zweites Zuhause. Ein Abend auf dem Christkindlesmarkt war dabei nicht drin. Macht ihr aber gar nichts: "Boxen ist einfach so ehrlich. Du kannst nichts verstecken. Wenn du nicht fit bist, dann sieht man das", erklärt sie. Vorbereitung ist alles: mental und körperlich. Vor dem Kampf wird jetzt aber nur noch locker geübt und Taktiken besprochen, aber "nicht mehr Vollgas bis zum 'Abkotzen'", sagt sie mit einem Grinsen.

Ihr letzter Kampf ist allerdings schon ein bisschen her – über 500 Tage. Aus den unterschiedlichsten Gründen sind immer wieder geplante Kämpfe geplatzt. Am Samstag hat sie in Heilbronn dann gegen die Peruanerin Rocio Gaspar gekämpf und ihren Weltmeister-Titel zum fünften Mal verteidigt.

WBC-Titel – auf Augenhöhe mit Boxprofi Vitali Klitschko

Der WBC ist der World Boxing Council. Das ist einer der bekanntesten Boxverbände der Welt und gehört mit WBA, WBO und IBF auch zu den vier größten. Den WBC-Titel haben schon Boxlegenden wie Muhammad Ali, Mike Tyson und Vitali Klitschko getragen. Dementsprechend begehrt sind ihre Weltmeister-Gürtel.

Wenn die Boxglocke läutet…

Das Gefühl wieder in den Ring zu steigen ist für Rupprecht unbeschreiblich - "Adrenalin pur und das pusht dich zu Höchstleistungen", erklärt sie. Immer mit dabei ihr Box-Trainer Alexander Haan, der sie schon seit über 10 Jahren begleitet. "Wir gehen wieder auf die Jagd, als Jäger und nicht als Gejagte, und schauen, dass der Titel in Augsburg bleibt."

Vom Boxen allein leben ist nicht einfach

Von ihrer Leidenschaft aber auch zu leben, ist gar nicht so einfach. Ohne Sponsoren gehe es nicht, und die seien im Frauenboxen aber eher rar gesät. Deswegen arbeitet Tina Rupprecht noch an zwei Tagen in der Woche als Sportlehrerin an der Realschule Zusmarshausen. "Ich kenne ganz viele Frauen, die nebenbei noch Vollzeit arbeiten und den Sport noch machen. Das ist schon anstrengend", so Tina Rupprecht.

Weltmeisterin Tina Rupprecht gegen Redakteurin Eva Heime
Bildrechte: Michael Frick

Weltmeisterin Tina Rupprecht gegen Redakteurin Eva Heime

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