Seit einem Monat sprühen Graffitikünstler an einem 260 Quadratmeter großen Bild in Fürth. Die Graffiti sind auf der Rückseite der neuen Feuerwache am Schießanger. Das Gesamtbild sei sehr knallig und sehr bunt geworden, sagt Martin Curi vom mitorganisierenden Fanprojekt Fürth. Allerdings ist es noch nicht in seiner vollen Pracht zu sehen, denn noch muss es zum Schutz noch mit Lack übersprüht werden. Daher wird es derzeit noch von einem Gerüst verdeckt.
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Die "bunte" Geschichte Fürths
Zu sehen sind historische Ereignisse in Fürth. In Anlehnung an den ersten Zug "Adler", der zwischen Nürnberg und Fürth gefahren ist, sind etwa mehrere Züge zu sehen. Abgebildet ist aber auch der Lokschuppen in Fürth und Elsbeth, ein in den 1990er-Jahren aus einem Zirkus entflohenes Flusspferd. Es entwischte im Fluss Pegnitz und konnte erst nach fast einer Woche wieder eingefangen werden. Außerdem werden auf dem Bild die in der NS-Zeit verfolgten jüdischen Bürger Fürths, Bella Rosenkranz und Rudolf Benario, gewürdigt. Der Widerstandskämpfer Benario war einer der ersten Fürther, die von den Nazis im Konzentrationslager Dachau ermordet wurden. Rosenkranz wurde 1938 im Rahmen der sogenannten "Polen-Aktion" deportiert, flüchtete in die Sowjetunion und wurde dort für mehr als fünf Jahre in ein Arbeitslager gesperrt.
Insgesamt gibt es auf den Graffiti viele Details zu entdecken. Passend zu der Kleeblattstadt Fürth wurden viel grün, aber auch die Farben blau und lila versprüht.
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Graffiti-Nachwuchs von Künstler Carlos Lorente angeleitet
Sechs Jugendliche im Alter zwischen 14 und 27 Jahren haben das Kunstwerk umgesetzt. Sie hatten sich über eine Ausschreibung der Jugendarbeit Fürth beworben. Der Graffiti-Künstler Carlos Lorente leitete die jungen Sprüher an.
Der Stadtrat hatte 38.000 Euro für das Projekt bereit gestellt. Die Umsetzung wird vom Fanprojekt Fürth und dem Kinder- und Jugendhaus Catch Up organisiert.
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