Der Schäfer Maximilian Kobold aus dem bayerischen Kirchzell ist ein Betroffener. In seiner Herde wurden sieben Schafe getötet, vier andere verletzt. Er ist sich sicher: „Das war der Wolf“.
Wolf in Wald-Michelbach fotografiert
Tatsächlich ist im September im hessischen Wald-Michelbach, etwa 25 Kilometer entfernt von Kirchzell, ein Wolf fotografiert worden. Jetzt sollen Laboruntersuchungen ergeben, ob er tatsächlich für die toten Schafe im Drei-Länder-Eck von Bayern, Hessen und Baden-Württemberg verantwortlich ist. DNA-Spuren wurden an das Labor für Wildtiergenetik in Gelnhausen (Hessen) gesandt. Mit Ergebnissen wird Mitte Dezember gerechnet. Experten schließen bisher zumindest nicht aus, dass auch ein Luchs oder vielleicht ein Hund die Tiere gerissen haben könnte.
Hintergrund zum Wolf in Bayern
Der Wolf galt in Bayern seit 1882 als ausgerottet. Seit zehn Jahren etwa gibt es aber wieder regelmäßige Sichtungen: Wölfe tappen in Fotofallen oder hinterlassen Fell- oder Speichelspuren. Bei den meisten handelt es sich wohl um Einzelgänger auf der "Durchreise": Weil männliche junge Wölfe über sehr weite Entfernungen wandern und sich ein eigenes Revier suchen, streifen sie dabei auch gelegentlich durch Bayern. Seit 2016 gibt es aber auch erstmals wieder standorttreue Wölfe in Bayern: Ein Wolfspaar ist am Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz zuhause, ein weiteres im Bayerischen Wald. Dort sind im Juli 2017 drei Jungtiere in eine Fotofalle getappt. Das erste nachgewiesene bayerische Wolfsrudel!