Besonders wenig Arbeitslose, den Rentnern geht es gut. So wird es in dem Bericht der Staatsregierung dargestellt. Heftig kritisieren DGB und AWO nun das Papier. Die Staatsregierung habe die Berechnungsmethode verändert. Sie vergleiche Bayern nur noch mit den anderen Bundesländern, nicht aber mit ihren eigenen Zahlen von früher.
Auch wenn die soziale Lage in Bayern häufig besser sei, beschönige dies das Ergebnis - zumal wenn man, wie häufig, Durchschnittszahlen heranziehe, kritisiert der bayerische DGB-Chef Matthias Jena.
"Der Blick könnte differenzierter sein. Man könnte zum Beispiel schauen, wie viel Menschen verdienen ungefähr in welcher Größenordnung. Das ist erheblich aussagekräftiger als ein Durchschnitt. Der Durchschnitt sagt gar nix aus." Matthias Jena
"Dinge, die nicht passen, passend gemacht"
Besonders deutlich wird das bei der Frage, wie viele von Armut gefährdet sind. Im Bundesdurchschnitt steht Bayern mit 11,6 Prozent gut da. Viel wichtiger sei aber der Vergleich mit den eigenen Zahlen. Hier seien 15 Prozent armutsgefährdet, so der AWO-Landesvorsitzende Thomas Beyer.
"Wir haben aber die Situation, dass jeder Mensch vor Ort mit seinem Geld auskommen muss. Also kann ich seriös eine Armutsgefährdung immer nur berechnen, wenn ich auf eine Region beziehe. Früher hat die Regierung in Bayern das auch so gemacht." Thomas Beyer
DGB-Bayern-Chef Jena zieht eine vernichtende Bilanz: Im Sozialbericht der Staatsregierung würden Dinge, die nicht passen, passend gemacht. Und wo das nicht klappt, lasse man die Zahlen weg.