Ein schwieriges Jahr geht zu Ende. Das sagt auch Christian Kropp, der Evang.-Luth. Regionalbischof in München und Oberbayern. Im Bayern 2-Interview zum Jahresende hat er auch an den Zusammenhalt der Menschen in der Corona-Pandemie appelliert.
"Wir dachten, es könnte ein bisschen rausgehen aus der Corona-Pandemie und jetzt sind wir wieder voll drin", so Kopp. Die größten Herausforderungen seien aus seiner Sicht unter anderem gewesen, Durchhaltevermögen zu haben und einander zuzuhören. In dem Zusammenhang gab Kopp dem SZ-Kolumnisten Axel Hacke recht, der das zu Ende gehende Jahr als "Scheißjahr" bezeichnet hatte. "Vielleicht kann ich mich auch ein bisschen anschließen." Er würde das Jahr "vorsichtig schwierig nennen", so der Regionalbischof.
Kopp: Zusammenhelfen, damit Kinder Gutes erleben
Kopp hob die Rolle der Kinder in der Pandemie hervor: "Für Kinder und Jugendliche sind solche pandemischen Zeiten katastrophal und eine enorme Herausforderung. Da brauchen wir alle - die Eltern, die Verbände wie unseren, aber auch den Staat. Alle müssen da zusammenhelfen, dass die Kinder trotzdem [...] Gutes erleben und gute Begleitung haben."
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Ja zur Impfung, aber Zweifel an einer Impfpflicht
Mit Blick auf eine mögliche Impfpflicht sagte der Regionalbischof: "Ich selber bin geimpft, bin geboostert und ich halte das jetzt für den richtigen Weg für mich persönlich." Er habe allerdings ein Problem damit, wie im Moment über Pflicht gesprochen werde, so Kopp. "Was ist die Pflicht eines Menschen? Es geht wirklich darum, zu werben, dass die Impfung der Weg aus der Pandemie ist. Und zum Glück sind ja drei Viertel dabei bei dieser Einschätzung."
Kopp bleibt Optimist
Trotz der Corona-Probleme derzeit sagte Kopp über sich selbst: "Ich stehe immer mit dem richtigen Bein auf. Ich finde, das Leben ist ein Riesengeschenk. Und das darf man jeden Tag auch anderen sagen."
Christian Kopp ist seit 2019 Evang.-Luth. Regionalbischof in München und Oberbayern. Zuvor war er Dekan in den Südstadtgemeinden Nürnbergs mit Arbeitsschwerpunkten im Interreligiösen Dialog, dem Personalbereich, der Diakonie und der Arbeitswelt.
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