Der „Augsburger Allgemeinen“ sagte der Sprecher, man sehe keinen Anlass zu einer Überprüfung, freue sich aber über jedes Kreuz, das hängt. Es werde vorausgesetzt, dass die jeweilige Behördenleitung die Allgemeine Geschäftsordnung kennt und danach handelt. Und weiter: „Die Behördenleiter sollen das Kreuz so aufhängen, wie sie es für richtig halten.“
Opposition spottet
Die Landtags-Grünen sehen darin bereits das Aus für den von Ministerpräsident Markus Söder verkündeten Erlass. Er solle offensichtlich sang- und klanglos beerdigt werden, sagte die religionspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion und Landtags-Vizepräsidentin Ulrike Gote.
„Der CSU-Regierung ist wohl selbst bewusst, dass die Vorschrift nicht zulässig ist, daher führt sie weder Kontrollen noch Sanktionen durch.“ Religionspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Ulrike Gote.
Gote empfahl den Behördenchefs, dem Beispiel der Leiterin des staatlichen Neuen Museums in Nürnberg, Eva Kraus, zu folgen und sich dem Kreuz-Erlass zu verweigern.
SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher glaubt, dass die Behördenleiter den Ministerpräsidenten nicht wirklich ernst nehmen und dessen Erlass unterliefen. Auch Söder selbst nehme sich nicht ernst. „Denn er legt nun offenbar keinen gesteigerten Wert darauf, dass seine staatlichen Anordnungen auch vollzogen werden.“
„Söder ging es bei der Kreuz-Debatte offensichtlich nur um den kurzfristigen Zauber des Wahlkampf-Augenblicks.“ SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher
Die bundesweit umstrittene Verordnung tritt am 1. Juni in Kraft.