Dass es nicht zum Prozess kommt, hält Maltz-Schwarzfischer für unwahrscheinlich. Sie vertritt Wolbergs, seit dieser im Januar suspendiert wurde. Zwischen den Parteifreunden findet laut Maltz-Schwarzfischer derzeit aber kein Austausch statt. Für Wolbergs gelten Kontaktverbote, seit sein Haftbefehl ausgesetzt wurde.
Die Vorwürfe
Im Juli hat ihn die Staatsanwaltschaft Regensburg nach mehr als einjährigen Ermittlungen wegen Bestechlichkeit angeklagt. Er soll den Bauträger Volker Tretzel bei der Vergabe eines früheren Kasernenareals im Jahr 2014 bevorzugt haben. Im Gegenzug soll der Firmenchef unter anderem fast eine halbe Million Euro in gestückelten Beträgen über Strohmänner an Wolbergs' SPD-Ortsverein gespendet haben. Der Bauträger wurde ebenfalls angeklagt, genau wie sein ehemaliger Geschäftsführer und der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Regensburger Stadtrat, Norbert Hartl.
Frist für Verteidiger endet am 31. Oktober
Derzeit läuft eine Frist für die Verteidiger der Beschuldigten. Bis zum 31. Oktober können sie sich zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft äußern. Anschließend entscheidet das Landgericht, ob es die Anklage zulässt und ob es zum Prozess kommt. Ein Verhandlungsbeginn in diesem Jahr gilt als unwahrscheinlich.
Unabhängig von diesen Verfahren ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter gegen andere Regensburger Bauträger und gegen Wolbergs' Amtsvorgänger Hans Schaidinger (CSU). Auch hier stehen Korruptionsvorwürfe im Raum.