Die private Regensburger Seenot-Rettungs-Initiative "Sea-Eye" hat in den letzten beiden Tagen 285 Flüchtlingen im Mittelmeer das Leben gerettet, teilte die Organisation mit. Den Angaben der zufolge saßen die Menschen teils in manövrierunfähigen Booten, die auf offener See trieben. Am Freitag erhielt die Regensburger Organisation von der italienischen Rettungsleitstelle unter anderem die Koordinaten eines Schlauchbootes mit Motorschaden.
Beim Eintreffen der Helfer drang in das Boot bereits Wasser ein. An Bord befanden sich acht Kleinkinder sowie 42 Frauen. Neun von ihnen waren schwanger. Drei Menschen klagten über schwere Verätzungen. Sie sollen durch die Vermischung von Salzwasser und Benzin verursacht worden sein.
Gute Zusammenarbeit mit Behörden
Schiffsführer Sampo Widmann lobte nach den gestrigen Einsätzen die Zusammenarbeit mit den Behörden. Die Crew habe großartig funktioniert und die Zusammenarbeit mit der Marine und der Küstenwache sei reibungslos verlaufen, so Widmann.
Organisationen wie Sea-Eye hatten die Behörden in der Vergangenheit häufig kritisiert. Unter anderem warfen sie ihnen vor, Ehrenamtliche die Rettungsarbeit auf See zu überlassen.
Über 13.800 Gerettete
Für die kommenden Tage rechnet Widmann mit weiteren Einsätzen. Der Verein Sea Eye ist seit April 2016 vor der libyschen Küste unterwegs, um schiffbrüchige und ertrinkende Flüchtlinge zu retten.
Seit dem vergangenen Frühjahr verfügt er über zwei Schiffe. Die Besatzungen melden die Position von Flüchtlingsbooten an die Behörden und leisten Erste Hilfe. Bislang habe man so über 13.800 Menschen aus Seenot retten können, teilt Sea Eye mit.