Menschen stehen an für Hilfspakete
Bildrechte: Bondarento Kyrylo

Menschen stehen an für Hilfspakete

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Regensburger Hilfe für Partnerstadt Odessa

Was wir aus der Ukraine hören, ist sehr beunruhigend. Stromausfälle, zerstörte Infrastruktur durch Raketenangriffe. Das betrifft auch Odessa, eine Partnerstadt Regensburgs. Durch Hilfsaktionen soll geholfen werden. Aber wie läuft die Kommunikation?

Stromausfall vier Tage lang, und das im Winter. Auch in Regensburgs ukrainischer Partnerstadt in Odessa fehlt es derzeit massiv an Notstromgeneratoren. Hilfsaktionen sollen die Menschen unterstützen.

Telefonisch in Kontakt

Seit Montagnachmittag ist der Kontakt mit der ukrainischen Partnerstadt wieder möglich. Die Leitungen stehen wieder, heißt es vonseiten der Stadt Regensburg. Am besten erreicht man sich via Smartphone, da dieses schnell an den Notstromaggregaten aufgeladen werden könne. Man tausche sich darüber aus, was gebraucht wird. Die Situation in der Ukraine ist laut den Schilderungen der Menschen in der Stadt und der Region Odessa wohl sehr schwierig. Seit mehreren Tagen gibt es großflächige Stromausfälle. Ungefähr 1,5 Millionen Menschen müssen ohne Strom und Heizung ausharren, und auch fließendes Wasser gibt es häufig nicht. Dadurch wird auch die Versorgung der Menschen immer schwieriger. Die Helfer in der Ukraine versuchen dennoch, erreichbar zu bleiben und die Notversorgung aufrechtzuerhalten.

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Viele Wohnhäuser in der Ukraine sind zerstört

"Zusammen Kochen und Aufwärmen"

Die Koordinatorin der Regensburger Hilfsaktionen Sandra Schneider sagt, sie habe sehr enge Beziehungen zu Odessa. "Ich war auch schon selber zweimal da und habe die Stadt immer sehr weltoffen und bunt erlebt." Die Menschen dort seien unglaublich gastfreundlich. "Da betrifft es einen natürlich umso mehr, dass Krieg herrscht." Sie habe durch ihre Arbeit persönliche Kontakte, Freunde und Kollegen, die in Odessa sind, das "lässt einen nicht mehr los" so Schneider. Den Menschen in Odessa möchte sie deshalb, so gut es geht, helfen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer seien wahnsinnig mutig und stellten sich allen Herausforderungen und Schwierigkeiten. Die Menschen würden sich untereinander sehr solidarisch zeigen, so Schneider. "In den Wohnungen, in denen es Strom gibt, treffen sie sich zum Kochen und Aufwärmen. Sie unterstützen sich gegenseitig und arbeiten eben mit Hochdruck daran, die Notversorgung sicherzustellen."

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Pastor Bondarento Kyrylo steht mit der Hilfsorganisation Space Eye in Kontakt und leitet eine Anlaufstelle in einer Kirche in Odessa.

Kälteschutz und Notstromversorgung

Derzeit seien die Notstromversorgung und der Kälteschutz besonders wichtig. Das hat auch Pastor Bondarento Kyrylo dem BR gesagt. Er steht mit der Regensburger Hilfsorganisation Space Eye in Kontakt und leitet eine Anlaufstelle in einer Kirche in Odessa. Bondarento berichtet außerdem, dass er erst neulich bei einer Fahrt Hilfspakete für 150 Personen dabeihatte und dachte, das reicht für den Moment. Aber dann seien doch 500 Menschen an den Zufluchtsorten gewesen, die dringend Hilfe benötigten. Der Pastor betont, dass vor allem Orte, an denen die Menschen sich aufwärmen können und fließendes Wasser haben, existentiell seien.

Hilfsaktionen und Transporte

Die Stadtverwaltung Regensburg und die Hilfsorganisation Space-Eye wollen noch vor Weihnachten Stromgeneratoren nach Odessa bringen. Die werden von den 7.000 Euro gekauft, die bei einer Solidaritätsaktion am Wochenende zusammengekommen waren. Weitere Generatoren und Hilfsgüter sollen mit Spendengeldern gekauft werden, die in den vergangenen Monaten auf dem städtischen Spendenkonto für Odessa eingegangen sind. Für 30.000 Euro werden Schlafsäcke, Isomatten und Thermounterwäsche beschafft.

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Mitarbeiter der Hilfsorganisationen koordinieren die Ausgabe der Pakete

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