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Neubau der jüdischen Synagoge in Regensburg

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Regensburg: Heute ist Richtfest für die neue Synagoge

Regensburg: Heute ist Richtfest für die neue Synagoge

Fast 80 Jahre nach der Zerstörung ihrer Synagoge durch die Nationalsozialisten erhält die jüdische Gemeinde Regensburg eine neues Gotteshaus. Noch laufen die Bauarbeiten an der neuen Synagoge. Heute wird Richtfest gefeiert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Jüdische Gemeinde in Regensburg ist die älteste in Bayern. Vor 80 Jahren zerstörten die Nationalsozialisten die Synagoge. Jetzt wird ein neues Gebetshaus gebaut.

Fünf Millionen für Synagoge

Gemeindemitglieder, Förderer, Geldgeber und Freunde feiern gemeinsam das Richtfest des fünf Millionen Euro teuren Baus. Er ist modern und wurde entworfen von dem Team des renommierten Berliner Architekten Volker Staab. Das Gebäude befindet sich auf dem Grund, auf dem die frühere Synagoge stand - inmitten der Regensburger Altstadt und unweit des Doms. "Im Moment sieht es sehr gut aus", sagte Ilse Danziger, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. Vor dem Richtfest wurden noch die Fenster eingebaut, auch das hölzerne Kuppeldach sei fertig. "Alles genauso, wie wir es uns für das Richtfest gewünscht haben."

Direkt an den Synagogen-Neubau schließt sich der Altbau des Gemeindezentrums an. Der hatte die NS-Zeit überstanden. Hier befinden sich unter anderem die Büros und Versammlungsräume der Gemeinde. Der Altbau wird für 2,4 Millionen Euro saniert, für die Hälfte davon muss die Jüdische Gemeinde selbst aufkommen. Die Verwaltung ist vorübergehend in ein Nachbargebäude umgezogen. Der Ende der 60er-Jahre neben dem Altbau - als Ersatz für die zerstörte Synagoge - errichtete Mehrzweck- und Gebetsraum wurde abgerissen, um Platz für das neue Gotteshaus zu schaffen.

Jahrzehntelanger Wunsch geht in Erfüllung

Mit dem Neubau geht ein lange gehegter Wunsch der Juden in Regensburg in Erfüllung. Ende 2018, also 80 Jahre nach der Zerstörung der vorherigen Synagoge, soll der Bau fertiggestellt werden.

Eingeweiht werden soll die neue Synagoge im Jahr 2019. Das ist ein geschichtsträchtiges Datum. Denn 1519, also vor 500 Jahren wurde nach einem Pogrom die mittelalterliche Synagoge abgebrochen und das damalige jüdische Viertel der Stadt auf dem heutigen Neupfarrplatz dem Erdboden gleichgemacht. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts hätten sich die Juden in Regensburg wieder angesiedelt und zunächst eine ehemalige Kirche als Gebetshaus genutzt, sagte Danziger. Als diese baufällig wurde, errichtete die Gemeinde eine neue Synagoge, die 1912 eröffnet und bis zur sogenannten Reichskristallnacht 1938 - dem Beginn der organisierten Judenverfolgung in Deutschland - genutzt wurde.