Eine Hütte an einem Wiesenhang vor mehreren hohen Nadelbäumen, alles ist leicht verschneit. Der Hintergrund liegt im Nebel. (Symbolbild)
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Ab dem Wochenende könnte in Bayern wieder Schnee fallen. (Symbolbild)

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Regen im Norden, Schnee im Süden: So wird das Wochenend-Wetter

Mehrere Wochen ist es bereits ungewöhnlich warm in Bayern. Am Wochenende soll damit Schluss sein. Bis dahin wird es vor allem nass. In Nordbayern kann es sogar vereinzelt Hochwasser geben. Die Natur ist derweil wegen des Wetters im Stress.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Es wird kälter in Bayern - und stellenweise auch wieder weiß. "Aktuell haben wir noch sehr milde Meeresluft, aber der folgt von Westen her eine Kaltfront", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag.

Am Samstag zieht ein Frontsystem durch Bayern, das zunächst bei rund zehn Grad verbreitet Regen bringt. Im Lauf des Sonntags lässt eine weitere Kaltfront die Schneefallgrenze dann bayernweit auf circa 600 Meter absinken, es wird kälter. Bis zum Abend geht der Regen an den Alpen zunehmend in Schnee über, so dass sich im Vorland eine dünne Schneedecke bilden dürfte.

Regen bringt Hochwassergefahr in Nordbayern

Der viele Regen erhöht vor allem in Nordbayern die Hochwassergefahr. Schon jetzt, nach dem Dauerregen der vergangenen Tage, ist dort der Wasserstand vieler Flüsse hoch. Vor allem an Itz, Rodach und Fränkischer Saale meldete der Hochwassernachrichtendienst des Landesamts für Umwelt am Freitag Meldestufe 2. Das bedeutet, dass Flächen überschwemmt werden können und der Verkehr auf einzelnen Straßen behindert sein kann. Hohe Wasserstände registrierte der Hochwassernachrichtendienst auch in den Einzugsgebieten des oberen Mains, der Regnitz und des Regens. Am Sonntag könne "ein Erreichen der Meldestufe 3 nicht ausgeschlossen werden", hieß es weiter. Das würde bedeuten, dass auch einzelne bebaute Grundstücke und Keller überschwemmt werden können.

Mehr Schnee Mitte der Woche

Laut dem Experten des DWD geht es in der kommenden Woche "wechselhaft weiter". Und es werde noch kälter, ergänzte der Fachmann. Die Schneefallgrenze sinke am Montag auf bis zu 300 Meter, bei Höchstwerten von 2 bis 6 Grad könne es auch im Flachland hier und da zu Schneeschauern kommen.

Die Wochenmitte könnte dann den erhofften Schnee bringen: "Gerade von Dienstag auf Mittwoch bestehen aktuell Chancen, dass es an den Alpen mitunter kräftiger und auch lang anhaltend schneit, so dass wir dort 5 bis 10, stellenweise vielleicht sogar 15 bis 20 Zentimeter zu erwarten haben", schilderte der DWD-Experte. In den Nächten gebe es bayernweit verbreitet Frost, bei klarem Himmel seien auch unter minus 10 Grad möglich.

LBV: Milde Temperaturen stören Tiere und Pflanzen

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) teilte mit, der bisher so milde Winter bringe den Rhythmus der heimischen Tier- und Pflanzenwelt durcheinander. So würden einige Vogelarten früher balzen und brüten, aber dann nicht die erforderliche Nahrung zum Füttern ihrer Jungen finden. In Bayern könne man derzeit vielerorts Amseln und Kohlmeisen wie im Frühling singen hören.

Problem: Tiere unterbrechen Winterschlaf

Für Winterschlaf haltende Säugetiere, wie Igel, Siebenschläfer oder Fledermaus sei es problematisch, wenn länger anhaltende milde Wetterperioden sich zu häufig mit Kälteeinbrüchen abwechseln. Dann verbrauchen die Säugetiere für jedes Aufwachen aus dem Winterschlaf wichtige Energiereserven. "Unter Umständen reichen die angelegten Fettreserven dann nicht mehr aus, um die restliche kalte Jahreszeit gut zu überstehen", erklärt die LBV-Expertin Angelika Nelson. Auch für die Pflanzen ist die winterliche Wärmeperiode ungesund. Winterlinge und Krokusse treiben teilweise jetzt schon aus. So könne es dazu kommen, "dass der Blühzeitpunkt von Pflanzen nicht mehr mit dem Flugzeitpunkt von Insekten übereinstimmt", sagt Angelika Nelson.

Insekten werden früher aktiv

Doch auch Insekten verändern ihr Verhalten. Wild- und Honigbienen, manche Hummel- und Schmetterlingsarten sind immer öfter bereits im Januar aktiv und drängen sich um das spärliche Blütenangebot. Die Tier- und Pflanzengemeinschaften müssen sich den klimatischen Veränderungen anpassen. "Wenn wir viele verschiedene heimische Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, im Garten oder auf dem Balkon anbauen, greifen wir den Insekten unter die Flügel", rät Nelson.

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