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Recycling-Papier besser als sein Ruf

Recycling-Papier besser als sein Ruf

Nur jedes zehnte Schulheft ist aus Recycling-Papier. Aber die Qualität von Recycling-Papier ist inzwischen besser als sein Ruf. Und die Ökobilanz fällt bei mehrfach verwendetem Papier deutlich besser aus.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

Während Städte und Gemeinden in Deutschland mittlerweile durchschnittlich 85 Prozent ihres Bedarfs mit Recycling-Papier abdecken, sind die Vorbehalte in den privaten Haushalten immer noch groß. Viele Verbraucher haben noch das Recycling-Papier der 1980er Jahre im Kopf: zu grau, zu grob und die Tinte verläuft auf dem Papier. Doch inzwischen lassen sich Unterschiede zwischen Umweltpapier und Papier aus Primärfasern mit bloßem Auge kaum mehr erkennen. Andreas Detzel vom Institut für Energie und Umweltforschung, EFEU, in Heidelberg weist darauf hin, dass Bleichprozesse heutzutage so ausgeführt werden, dass keinerlei Unterschiede zur Qualität von Frischfaser-Papieren vorlägen.

Die Ökobilanz spricht für Umweltpapier

Zwei Tonnen Holz müssen laut Andreas Detzel für eine Tonne frisches Papier geschlagen werden. Bei einem Pro Kopf-Verbrauch von 250 Kilo Papier in Deutschland schlägt das zu Buche. Zudem wird für die Herstellung von Recycling-Papier deutlich weniger Wasser und weniger Energie verbraucht. Die Umweltorganisation Robin Wood kritisiert die Verwendung von Frischfaserpapier noch aus einem weiteren Grund.

"Das allermeiste Papier in Form von Zellstoff stammt aus Brasilien, überwiegend aus Eukalyptus-Plantagen." Angelika Krumm, Umweltorganisation Robin Wood

Früher stand auf diesen Plantagen meist Regenwald.

Umweltzeichen „Blauer Engel“

Das Umweltzeichen "Blauer Engel" garantiert nicht nur, dass Schulhefte zu 100 Prozent aus Recycling-Papier hergestellt sind. Auch schädliche Chlorbleichmittel, optische Aufheller oder weitere Zusatzstoffe, die für die Gesundheit schädlich sind, dürfen nicht verwendet werden.

"Ein Heft mit geringerem Weiß ist besser für das menschliche Auge – das sagen nicht wir Umweltverbände, das sagen Augenärzte." Angelika Krumm, Umweltorganisation Robin Wood