Die Außenhülle der tonnenschweren Stahlkugel ist an einigen Stellen geschmolzen und schwarz verrußt. Es sind die Spuren des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre. Die russische Foton-Kapsel war im Jahr 1985 für zwölf Tage im All. Ein Spezialtransporter hat sie in Nürnberg angeliefert. Das mehr als eineinhalb Tonnen schwere Raumfahrzeug wird im Ausstellungsbereich "Raum und Zeit" aufgestellt. Die unbemannte Stahlkugel hat einen Durchmesser von fast zweieinhalb Metern.
Materialtests im Weltall
Bei der Foton-1-Mission vor 35 Jahren schickten sowjetische Wissenschaftler die Kapsel mit einer Sojus-Trägerrakete in eine 220 bis 240 Kilometer hohe Umlaufbahn um die Erde. Sie untersuchten dabei, wie sich Schwerelosigkeit und Weltraumstrahlung auf Werkstoffe auswirken. Die Kapsel landete anschließend an einem Fallschirm in der Steppe.
Blickfang der Ausstellung
Auch wenn sich die Ausstellung im neuen Museum mit der Zukunft der Raumfahrt beschäftigt, wolle das Museum ein Objekt zeigen, das tastsächlich im All war und wieder zurückgekehrt ist, sagte Andreas Gundelwein, der Leiter des Nürnberger Museumsprojekts, dem Bayerischen Rundfunk. "So eine Raumkapsel ist ja nicht die Zukunft, sondern schon heute Stand der Technik. Aber es ist ein Gegenstand der wenigsten einmal tatsächlich im All gewesen ist."
Modell von Marsstation
Im Weltraumbereich des Zukunftsmuseums sollen Ideen und Pläne für künftig Missionen zu sehen sein. Das Museum will Objekte zeigen, die mit dem deutschen Astronauten Andreas Gerst auf der Raumstation ISS waren. Es soll zudem Modelle für einen Weltraumaufzug und von einer möglichen Kolonie auf dem Mars ausgestellt werden.
Eröffnung im Marz 2021 geplant
Voraussichtlich ab März 2021 soll das Nürnberger Zukunftsmuseum eröffnet werden. Dann können die Besucher ein Stück Weltall mitten in der Nürnberg Innenstadt nur wenige Schritte vom Hauptmarkt entfernt in Augenschein nehmen.
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