Schild "Staatsamwalt" im Gerichtssaal

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Raubüberfall in Schweinfurt: Staatsanwalt fordert sieben Jahre

Im Prozess um einen Raubüberfall im November 2017 in Schweinfurt sind die Plädoyers gehalten worden. Ein 34-Jähriger soll den Chef eines Lebensmittelmarkts niedergeschlagen und die Einnahmen geraubt haben. Der Staatsanwalt fordert sieben Jahre Haft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Hat ein 34-Jähriger im November 2016 den Chef eines Schweinfurter Lebensmittelmarkts niedergeschlagen und die Einnahmen geraubt? Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt und hat im Prozess vor dem Landgericht Schweinfurt für den Mann eine siebenjährige Freiheitsstrafe gefordert. Für seine mutmaßliche Helferin und Ex-Freundin, eine 32-Jährige, forderte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren und für einen 17-jährigen mutmaßlichen Helfer eine Jugendstrafe von viereinhalb Jahren. Die Verteidigung forderte für alle drei Anklagten Freispruch, weil sie von Zeugen bislang nicht als Täter identifiziert werden konnten. Die Täter trugen Masken.

Messerangriff nach Gerangel

Der Raubüberfall fand am Berliner Platz im Schweinfurter Stadtteil Bergl statt. Der 44-jährige Marktleiter soll auf dem Weg zur dortigen Sparkassen-Filiale gewesen sein, um hier die Tageseinnahmen einzuzahlen. Laut dem Landgericht Schweinfurt hatte der 34-Jährige eine Fahrradpanne vorgetäuscht. Als der 44-Jährige an ihm vorbei ging, soll er ihn zunächst mit einem Gegenstand niedergeschlagen haben. Anschließend soll es zu einem Gerangel zwischen Täter und Opfer gekommen sein. Dem Angeklagten sei es zunächst nicht gelungen, dem 44-Jährigen die Geldtasche zu entreißen. Der 34-Jährige soll dann ein Messer gezückt und in Richtung Brust des Marktleiters gestochen haben. Der 44-Jährige konnte mit einer Hand das Messer abwehren, erlitt jedoch eine tiefe Wunde an der Hand. Der 34-Jährige konnte nach der Attacke mit der Geldtasche fliehen.

Flucht auf dem Fahrrad

Der 34-Jährige soll mit der Geldtasche auf einem zweiten Fahrrad unter die nahe Franz-Josef-Strauß-Brücke geflohen sein. Hier soll ihm die 32-Jährige geholfen haben, die Kleidung zu wechseln und die abgelegte Kleidung im Bereich der Bahngleise zu verstecken. Danach konnten beide fliehen. Der 17-Jährige soll vor der Tat "Schmiere" gestanden haben. Weiterhin wird er beschuldigt, bei einem Wohnungseinbruch im Herbst 2016 Gegenstände im Wert von rund 25.000 Euro gestohlen zu haben.

Das Trio wurde in Südtirol festgenommen, weil es dort Straftaten verübt hatte. Der 34 jährige Hauptangeklagte ist auch einschlägig vorbestraft. Das Urteil soll nächste Woche gesprochen werden.