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Sitzungssaal am Landgericht in Passau

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Radfahrer tot: War es versuchter Mord durch Unterlassen?

Radfahrer tot: War es versuchter Mord durch Unterlassen?

Ein Lastwagenfahrer soll einen 82 Jahre alten Radfahrer bei Pocking (Lkr. Passau) totgefahren haben. Der Lkw-Fahrer soll durch sein Handy abgelenkt gewesen und anschließend vom Unfallort geflüchtet sein, ohne sich um den Radfahrer gekümmert zu haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Ein 33-jähriger Mann muss sich heute vor dem Landgericht Passau verantworten, weil er einen Radfahrer totgefahren haben soll. Dem Angeklagten wird unter anderem fahrlässige Tötung und versuchter Mord durch Unterlassen vorgeworfen.

Fahrer war wohl abgelenkt

Der Unfall passierte am Abend des 31. August vergangenen Jahres auf einer Kreisstraße in der Nähe von Pocking (Lkr. Passau). Der Angeklagte, der mit einem Transporter unterwegs war, erfasste den 82-jährigen Radler. Der Biker erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

Der Fahrer des Kleinlastwagens flüchtete. Unfallursache war wohl Unachtsamkeit. Laut Gerichtssprecherin Kristin Wendler war der 33-Jährige abgelenkt, weil er sein Handy benutzt hatte. 

"Der Angeklagte fuhr weiter, obwohl er davon ausgegangen ist, dass der Radfahrer noch lebe und hätte gerettet werden können." Kristin Wendler, Gerichtssprecherin

Neben fahrlässiger Tötung stehe in diesem Fall auch versuchter Mord durch Unterlassen im Raum, weil der Angeklagte dem Opfer nicht geholfen habe, um den Unfall zu verdecken. Mit dem Tod des Radfahrers habe er sich dabei zumindest billigend abgefunden.

Lkw-Fahrer stellt sich

Der Angeklagte hatte sich am Tag nach dem Unfall der Polizei gestellt. Danach war er einige Wochen in U-Haft, wurde später aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der Prozess wird am 12. Dezember fortgesetzt. Das Urteil ist für 18. Dezember geplant.