Ein Mordprozess hat am Montag am Landgericht Ingolstadt begonnen. Eine 30-Jährige, aus Sachsen-Anhalt stammende Frau soll ihren Ex-Freund erstochen haben.
Ruhig und gefasst verfolgte die Angeklagte den heutigen Prozessauftakt. Mit einem Messer soll sie in der Nacht zum 23. Dezember 2019 ihren Ex-Freund, einen 41-jährigen Mann aus Neuburg, in dessen Wohnung getötet haben.
Notruf-Aufzeichnung abgespielt
Seit Montag versucht das Landgericht Ingolstadt die Geschehnisse zu rekonstruieren. Der Vorsitzende Richter spielte dabei die Aufzeichnung des Notrufs ab, den die Angeklagte in der Tatnacht selbst absetzte: In dem Telefonat wies sie immer wieder darauf hin, dass sie nicht wisse, was genau passiert sei. Jedoch soll es zum Streit gekommen sein.
Angeklagte will sich bald äußern
Während die Angeklagte über ihre Anwältin mitteilen ließ, dass sie sich erst ab dem morgigen Dienstag, äußern wolle, wurden heute die Zeugenaussagen der diensthabenden Beamten, Sanitäterinnen und der Notärztin gehört. Sowohl die Polizeibeamten vor Ort, als auch die Rettungskräfte beschrieben die Frau in der Tatnacht als psychisch labil.
Möglicherweise Drogen im Spiel
Auf Nachfrage des Vorsitzenden Richters bejahten alle Zeugen die Möglichkeit, dass die Angeklagte zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss gestanden haben könnte. Sie habe während des Einsatzes immer wieder lautstark geweint und soll weder in der Lage gewesen sein, mit den Einsatzkräften zu kommunizieren noch selbstständig zu gehen. Vor Ort fand die Polizei in der Toilettenschüssel eine Tüte mit einer unbekannten Substanz. Ob es sich dabei um Drogen handelt, ist noch unbekannt.
Kampf am Tatort
Mehrere Zeugenaussagen deuten daraufhin, dass am Tatort ein Kampf stattgefunden hat: Von zerbrochenem Geschirr und einem Chaos im Schlafzimmer war die Rede.
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