Ein junger Mann aus Syrien, der im Landkreis Bayreuth gelebt hat, soll einen Terroranschlag mit vielen Toten geplant haben. Heute soll vor dem Landgericht Bayreuth das Urteil gegen den 19-Jährigen fallen.
Zwei Jahre und zehn Monate gefordert
Die Generalstaatsanwaltschaft München hat in ihrem Plädoyer gestern (Dienstag, 20.2.18) eine Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten gefordert. Das sagte ein Gerichtssprecher dem Bayerischen Rundfunk. Der 19jährige soll nach Jugendstrafrecht verurteilt werden. Die Verteidigung hingegen fordert lediglich vier Wochen Jugendarrest. Der junge Flüchtling war im Juni vergangenen Jahres in seiner Wohnung in Pegnitz (Lkr. Bayreuth) festgenommen worden. Dort fand die Polizei Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Anleitungen zum Bau von Bomben, Tipps zur Beschaffung eines Lkws für einen Terroranschlag und Videos von brutalen Hinrichtungen durch den IS.
Videos als Beweismittel
Auf seinem Handy soll er auch ein Bekennervideo des Attentäters von Ansbach und ein kinderpornografisches Video gehabt haben. Zum Prozessauftakt sagte der junge Mann, er habe all das über den Messaging-Dienst "Telegram" auf sein Handy bekommen. Das sei seine einzige Möglichkeit, an Informationen aus seiner Heimat Syrien zu kommen. Täglich seien dort mehrere tausend Nachrichten eingelaufen. Von wem er die Gewaltvideos bekommen habe, wisse er nicht. Seit Anfang Februar muss sich der Syrer vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. Ihm wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefärdenden Gewalttat in Deutschland oder Syrien vorgeworfen.
Sendungstipp: Bayern 1, Regionalnachrichten, 21.02.18, 7 Uhr