Der angeklagte Verlobte von Maria Baumer räumt ein, die junge Frau in einem Waldstück bei Bernhardswald (Lkr. Regensburg) vergraben zu haben, nicht aber, sie getötet zu haben.
Maria Baumer an Medikamenten gestorben?
Seiner Schilderung zufolge soll sie an Medikamenten gestorben sein, die sie am Vorabend selbst eingenommen habe. Die Medikamente habe er zuvor aus dem Bezirksklinikum Regensburg entnommen. Das habe er wegen möglicher Folgen für Beruf und Studium nicht offenbaren wollen. Ebensowenig, dass er Maria Baumer vergraben habe. Aus diesem Grund habe er dem Umfeld erzählt, dass Maria Baumer verschwunden sei.
Neue Indizien legen Vergraben der Leiche nahe
Die Stellungnahme zum jetzigen Zeitpunkt hat den Grund, dass die neuen Indizien zumindest nahelegen, dass der Angeklagte mit dem Vergraben der Leiche etwas zu tun haben könnte. Die fortlaufende Berichterstattung hätte die Gefahr gehabt, Zeugenaussagen zu beeinflussen. Der Angeklagte müsste fürchten, wegen eines Tötungsdelikts verurteilt zu werden, so der Verteidiger des Mannes.
Internetrecherche: Angeklagter hätte ein Faible für Krimis
Im weiteren Verlauf geht sein Verteidiger auf die einzelnen Indizien ein: Die vorab getätigte Internetrecherche wie nach "der perfekte Mord" erklärt der Anwalt des Angeklagten mit dem Interesse für Krimis. Das würden auch die zahlreichen Buchbestellungen belegen. Die Suche nach "Lorazepam letale Dosis" führt die Verteidigung auf seine Tätigkeit als Krankenpfleger zurück. Das Motiv, der angeklagte Verlobte hätte Maria Baumer wegen einer homosexuellen Neigung getötet, weist der Anwalt zurück.
Angeklagter entschuldigt sich über Stellungnahme bei Familie
Der Angeklagte lässt über die Stellungnahme eine Entschuldigung an die Familie Baumer ausrichten. Er selbst werde keine weiteren Angaben machen. Auch nicht dazu, wer ihm beim Vergraben geholfen habe.
Medikamenten-Rückstände an Leiche festgestellt
Baumers Leiche war im Herbst 2013 von Pilzsammlern in einem Wald gefunden worden. Der Verlobte geriet bereits damals ins Visier der Ermittler, kam aber wieder auf freien Fuß. Ende 2019 wurde der Mann erneut festgenommen. Mit neuen technischen Methoden hatten Experten an Kleidung und Haaren des Opfers Medikamenten-Rückstände festgestellt. Der Angeklagte soll kurz vor dem Verschwinden der Frau unter anderem im Internet nach "Lorazepam letale Dosis" und "der perfekte Mord" gesucht haben. Sein Anwalt will einen Freispruch erwirken.
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