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Auto, Autoschlüssel, Probefahrt

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Prozess: Autos zu Probefahrten ausgeliehen und nie zurückgegeben

Vor dem Amtsgericht Aschaffenburg muss ein 70-jähriger Rentner aus einem Demenz-Wohnheim verantworten. Für Spritztouren soll er sich Autos im Wert von 110.000 Euro ausgeliehen haben. Die Wagen hat er nie zurückgebracht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken.

Ein 70-Jähriger soll sein Demenz-Wohnheim in Norddeutschland verlassen, sich Autos für angebliche Probefahrten ausgeliehen und damit ausgedehnte Reisen unternommen haben. Vor dem Aschaffenburger Amtsgericht muss er sich nun wegen gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Im Mai 2017 soll er sich in Hannover einen Peugeot Kombi im Wert von 40.000 Euro zur Probefahrt ausgeliehen haben. Im Anschluss soll er sich in einem Hotel in Isernhagen eingemietet und als Rechnungsanschrift ein Pflegezentrum in Hannover angegeben haben. Laut Anklageschrift hatte er aber nie vor, in dieses Pflegezentrum zurückzukehren. Seine "Spritztour" wurde knapp zwei Wochen später durch die Autobahnpolizei Aschaffenburg-Hösbach beendet.

Fahrten kreuz und quer durchs Bundesgebiet

Genau einen Tag später soll er sich jedoch ein neues Fahrzeug von einem Autohaus in Mainaschaff zur Probefahrt ausgeliehen haben. Das wiederum wurde zwei Wochen später in den Niederlanden sichergestellt. Seine dritte Spritztour soll der 70-jährige mit einem Mercedes unternommen haben, den er sich bei einem Autohaus in Freiburg im Breisgau beschafft hatte. Das Autohaus konnte den Wagen jedoch wenige Tage später im Stadtgebiet Trier orten, wo der Senior schließlich festgenommen wurde. Der Gesamtwert der genutzten Autos beläuft sich laut Anklageschrift auf gut 110.000 Euro.