Im Juli hatte die Regierung von Mittelfranken grünes Licht für den mittelfränkischen Trassenteil des Ersatzneubaus der Juraleitung gegeben. Doch das hält eine Bürgerinitiative in Winkelhaid im Landkreis Nürnberger Land nicht davon ab, weiter gegen den Bau zu protestieren.
Protest gegen Trassenneubau und Trafowerk
Die Mitglieder der Bürgerinitiative "BI Raumwiderstand" wollen weder den geplanten Trassenneubau für die Juraleitung P53 noch ein Umspannwerk akzeptieren, das 14 Hektar groß direkt an die Ortsgrenze errichtet werden soll. Deshalb haben sie am Nachmittag zu einer "Demo-Wanderung" eingeladen. Entlang der Orte des geplanten Trassenneubaus hätten sich mittlerweile fast überall Bürgerinitiativen gegründet, "mit dem Ziel dieses wirtschaftlich und energiepolitisch unsinnige, aber nach wie vor politische gewollte Vorhaben zu verhindern", heißt es in der Einladung.
In den vergangenen Jahren kam es an der geplanten Strecke vielerorts immer wieder zu Protestaktionen und Demonstrationen gegen die Pläne des Baus. Aufgrund Russlands Krieg gegen die Ukraine und dem Vorhaben Deutschland unabhängig von Russlands Energielieferungen zu werden, gerieten aber auch die Stromtrassen-Gegner immer weiter unter Druck.
Regierung von Mittelfranken hat grünes Licht für Bau gegeben
Neben der Regierung von Mittelfranken hatten im Julia auch die Regierungen von Ober- und Niederbayern sowie der Oberpfalz grünes Licht für das Raumordnungsverfahren gegeben. Der positive Bescheid zum Raumordnungsverfahren in Mittelfranken ist mit einigen Auflagen versehen. So soll es bei Trettendorf/Buchschwabach und im Schwarzachtal zusätzliche Waldüberspannungen geben. Außerdem fordert die Behörde ein Abrücken vom Siedlungsgebiet in Wolkersdorf. Im Sommer informierte der zuständige Netzbetreiber Tennet die Bevölkerung bei mehreren Informationsterminen über die geplanten Maßnahmen.
Stromleitung soll erneuert und aufgerüstet werden
Auf rund 160 Kilometern soll die mehr als 80 Jahre alte Stromleitung erneuert und für eine höhere Kapazität aufgerüstet werden. Tennet plant, die Kapazität der Juraleitung von 220.000 auf 380.000 Volt zu erhöhen. Dafür sind höhere Strommasten und teilweise auch Erdkabel erforderlich.
Bis 2024 soll Verlauf der Trasse feststehen
Tennet plant Verhandlungen mit den Eigentümern der Grundstücke, die innerhalb des 100 Meter breiten Korridors liegen. Bis 2024 soll der genaue Trassenverlauf feststehen. Mit dem Bau könnte Tennet zufolge zwei Jahre später begonnen werden. Die Fertigstellung der Leitung ist nach derzeitigem Stand für 2030 vorgesehen.
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