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Pickup während einer Grenzkontrolle

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Österreicher protestieren gegen bayerische Grenzkontrollen

Österreicher protestieren gegen bayerische Grenzkontrollen

In den kleinen Gemeinden nahe der Autobahn A8 Salzburg-München regt sich massiver Unmut gegen die Grenzkontrollen. Deshalb plant die Gemeinde Wals heute eine Demonstration. Von Christine Haberlander

Weil die Autofahrer die Grenzkontrollen umgehen, nicht in den Staus stehen wollen oder auch von ihren Navis geleitet werden, fahren sie teilweise durch die Ortskerne von Wals oder Grödig. In diesen Gemeinden staut sich jetzt der Verkehr oder es ist kein Durchkommen mehr. Sehr zum Ärger der Anwohner, die sich teilweise von den Durchreisenden beschimpfen lassen müssen.

"Es kann so nicht mehr weitergehen, dass wir den ganzen Verkehr auf kleinen Dorfstraßen abbekommen, nur weil die Menschen Staus umfahren wollen". Joachim Maislinger (ÖVP), Bürgermeister der Gemeinde Wals

Bei Maislinger häufen sich inzwischen wütende Anrufe und Briefe von Einheimischen. Deshalb plant die Gemeinde Wals heute eine Demonstration. Eine kleine Straße, die vorrangig für den Ausweichverkehr benutzt wird, die Goiser Straße/Ecke Grödiger Weg durch den Weiler Edt, wird ab 13.30 Uhr gesperrt. Der Bürgermeister ist überzeugt davon, dass sich innerhalb einer Stunde der Verkehr auf der Westautobahn zurückstauen wird.

Mehr Spuren, mehr Schleierfahnder

Der Protest der Walser Bürger richtet sich gegen die verschärften bayerischen Grenzkontrollen und in der Folge den langen Rückstaus. Maislinger würde sich anstatt zwei Spuren vier Spuren wünschen, an denen die Bundes- und die Landespolizei am Autobahngrenzübergang Bad Reichenhall kontrolliert, und zusätzlich mehr Schleierfahnder.

Durchfahrverbot ab nächster Woche

Auch wird von Seiten der Salzburger Landesregierung bereits darüber nachgedacht, das Durchfahren durch kleinere Gemeinden wie Wals oder Grödig zu verbieten. Lediglich Ziel- und Quellverkehr durch die Anrainer wird weiterhin möglich sein. Diese Verordnung soll im Laufe der kommenden Woche in Kraft treten. Die Einhaltung dieser Fahrverbote wird von der Polizei kontrolliert.

In direkten Kontakten mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und dem deutschen Innenminister Thomas de Maizière (CDU) werden sich der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka um Verbesserungen bei den deutschen Grenzkontrollen bemühen. Im Wesentlichen geht es dabei um permanente mehrspurige Kontrollen.