Mann im Supermarkt bestehend aus Automaten.
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In diesem 24-Stunden-Automatenshop in Würzburg gibt es so gut wie alles was man für den Alltag braucht.

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Produkte aus dem Automaten – Einkaufen der Zukunft?

Einkaufs-Automaten sind seit Jahren im Trend. Dementsprechend gibt es immer mehr Produkte, die eigens für die Automaten hergestellt werden. Sieht so das Einkaufen der Zukunft aus?

Dieses Problem kennen wahrscheinlich viele: Die Milch oder die Eier sind immer dann aufgebraucht, wenn der nächste Supermarkt schon geschlossen ist. Oder wenn er, wie draußen auf dem Land, viel zu weit weg ist. Diese Lücke wollen Betreiber von Verkaufsautomaten schließen. So gibt es inzwischen verschiedene Modelle: Digitale 24-Stunden-Supermärkte, automatisierte Dorfladenboxen, Fleisch- und Wurstautomaten vom Metzger – sogar Käsespätzle gibt es mittlerweile aus einem Automaten. Auch im unterfränkischen Sommerhausen sollen Automaten die Einkaufsmöglichkeiten verbessern.

Verkaufsautomat soll Nahversorgung ergänzen

Bislang gibt es dort eine Bäckerfiliale, einen kleinen Tante-Emma-Laden mit Bäckerei und ein paar Hofläden. Und nun eben auch einen Verkaufsautomaten, das Zollhäusle. Von außen sieht es aus wie ein Fachwerkhaus, drinnen sind Regale mit Glastüren und einer Nummer dran. Ein digitales Terminal nimmt die Bestellungen entgegen.

Sommerhausen gehört gemeinsam mit größeren Städten wie Ochsenfurt zu der Interkommunalen Allianz "Südliches Maindreieck". Allianzsprecher Peter Juks erklärt, wie es zum Automaten gekommen ist: "Die Idee ist so entstanden, dass wir hier im ländlichen Raum von größeren Kommunen geprägt sind, wo alles vorhanden ist. Und dazwischen kleinere Ortschaften liegen, die von der Grundversorgung her sicherlich nicht abgeschnitten sind, aber diese und jene Kleinigkeit noch fehlt."

Obst, Getränke, Kartoffeln, Süßigkeiten

Im Sommerhäuser Automatensupermarkt gibt es vor allem regionale Produkte: Wein, Birnen oder Äpfel aus der Region. Aber auch Wurst, Saft, Kartoffeln oder Gummibärchen liegen in den Regalen. Einen vollwertigen Supermarkt kann das Sortiment aber nicht ersetzen.

15 Kilometer weiter in Würzburg ist das Automatenshopping schon einen Schritt weiter. In der Sanderstraße, mitten in der Stadt, gibt es einen ganzen Shop mit Automaten. Unternehmer Timo Haardörfer hatte die Idee. Er wollte Kundinnen und Kunden ähnlich einem "Späti" die Möglichkeit geben, rund um die Uhr einzukaufen. Das Sortiment ist entsprechend angepasst: Viele unterschiedliche Süßigkeiten, Biersorten, Hygieneartikel und genau eine Nudel- oder Milchsorte.

Ein Shop mit wenig Personal

Für die meist junge Kundschaft sei es auch völlig normal, dass zumeist kein Personal vor Ort ist, sagt Betreiber Nico Gancarz. "Auch wenn meine Mitarbeiter da sind zum Auffüllen oder ich am Anfang da war zum Auffüllen, man sagt 'hallo', die gehen einfach an einem vorbei, gehen zum Automaten, tippen und gehen wieder weg, ohne was zu sagen."

Umweltministerium: Automaten im Trend

Verkaufsautomaten gelten laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Jahr 2020 als "aktueller Trend". Laut den Zahlen dieser Studie gebe es bereits mehr als 1.000 solcher Automaten in Deutschland. Inzwischen dürfte die Zahl deutlich gewachsen sein. Doch es bleibt abzuwarten, ob sich Automatenshops neben dem klassischen Supermarkt flächendeckend durchsetzen werden.

Symbolbild: Verkaufsautomat in Oldenburg
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Symbolbild: Verkaufsautomat in Oldenburg

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