Zur Kundgebung aufgerufen hatte der Verein Nukleria, der bereits ähnliche Veranstaltungen an anderen deutschen Kernkraftstandorten durchgeführt hatte. Die Redner kritisierten unter anderem den Betrieb von Kohlekraftwerken. Da diese viel CO2 emittieren, sollte man sie abschalten und stattdessen die Kernkraftwerke in Deutschland weiterlaufen lassen.
Von der Atomkraftgegnerin zur Befürworterin
Die Technologie sei hierzulande auf einem deutlich höheren Niveau als im japanischen Fukushima, sagt Anna Veronika Wendland, Beisitzerin im Vorstand der Nuklearia. Sie war früher selbst Atomkraftgegnerin und hatte sich als Technikhistorikerin jahrelang mit Sicherheitsaspekten von Kernkraftwerken auseinandergesetzt.
Weiterbetrieb der Atomkraftwerke für zehn Jahre gefordert
Wendland ist keine Gegnerin der erneuerbaren Energien, sie befürchtet allerdings Probleme bei der Versorgungssicherheit, wenn Atomkraftwerke zu schnell vom Netz gehen. In einem Memorandum fordert sie den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke für zehn Jahre. Da man um eine Endlagersuche ohnehin nicht herumkomme, könnte man dort noch weitere Fässer einlagern, so Wendland.
Noch keine Lösung für den Atommüll
Ein paar hundert Meter weiter sieht man das ganz anders. Dort findet jeden Sonntag eine Mahnwache gegen Atomkraft statt, rund 30 Teilnehmer sind diesmal gekommen. Die Kernkraft ist ein Unrecht, sagt Carola Wolf, denn sie bürde nachfolgenden Generationen für einen unüberschaubaren Zeitraum eine Last auf. Man habe jetzt noch keine Lösung für den Atommüll gefunden und dürfe deshalb nicht einfach weiter neuen produzieren, so Wolf weiter. Bis zum Jahr 2022 soll der letzte Reaktor in Deutschland vom Netz.
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