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Entscheidung über Tech-Campus in Viechtach vertagt

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Viechtach: Entscheidung über Tech-Campus erneut vertagt

In der gestrigen Sondersitzung des Viechtacher Stadtrats ist wieder keine Entscheidung über den Bau des Technologiecampus, der Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf, gefallen. Sie wurde erneut verschoben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Entscheidung soll jetzt an einem noch nicht genau bestimmten Termin im Oktober fallen. Bis dahin wollen Bürgermeister und Verwaltung die Finanzierung ausloten. Ein Nachtragshaushalt soll mit dem Landratsamt geklärt werden. Zudem will man klären, ob Viechtach Stabilisierungshilfen vom Freistaat bekommen könnte.

Hohe Kosten für verschuldetes Viechtach

Das Hauptproblem am Campus sind die rund 6,5 Millionen Euro, die die Stadt für den Neubau eines Gebäudes aus eigener Tasche zahlen müsste. Zudem müsste sie den Campus fünf Jahre mietfrei mit allen Nebenkosten stellen, was pro Jahr noch einmal eine sechsstellige Summe kosten würde. Kritiker im Stadtrat sehen darin eine hoffnungslose Überlastung der ohnehin mit rund 20 Millionen Euro verschuldeten Kleinstadt.

Campus statt Freibad und Turnhalle?

Auch Bürgermeister Franz Wittmann (CSU), der für den Campus ist, erklärte in der Sitzung, dass man andere Investitionen schieben müsste, zum Beispiel die Sanierung von Freibad und Mittelschulturnhalle. Außerdem müsse man wohl Gewerbe-und Grundsteuern erhöhen, außer man erhalte Geld vom Freistaat in Form der sogenannten Stabilisierungshilfe, die dieser finanzschwachen Kommunen gewährt.

Er sprach sich dennoch für den Technologiecampus als große Zukunftschance für die Stadt aus. Er bringe Chancen für die Wirtschaft, Chancen gegen die Abwanderung junger Leute und eine Belebung Viechtachs, so das Argument der Befürworter im Stadtrat.

Standort wird "Karl-Areal"

Abgestimmt hat der Stadtrat nach langer Grundsatzdebatte und am Ende der Sitzung zumindest über den möglichen Standort: Die Mehrheit ist dafür, den Campus, wenn er denn kommt, auf dem sogenannten Karl-Areal zu bauen, also auf der großen Brachfläche am Stadtplatz, die ein Investor ohnehin neu gestalten will. Die Stadt würde sich dort dann mit dem Campus beteiligen.

Mehrere Standorte im Bayerischen Wald

Im Bayerischen Wald gibt es bereits mehrere Außenstellen der Hochschule, zum Beispiel in der Industriegemeinde Teisnach (Lkr. Regen), in Freyung und Spiegelau (Lkr. Freyung-Grafenau). Sie sollen die ländlichen Regionen aufwerten und die Wirtschaft dort beleben. In Viechtach soll nicht gelehrt werden. Studenten würden nur dort sein, wenn sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten bei Projekten mithelfen.