Peter Pytlik, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert die Reihenfolge, wer bei der Impfung priorisiert wird, massiv: "Die Polizei ist nach meinen Erkenntnissen nur auf Platz fünf gelistet, sogar hinter den Insassen von Justizvollzugsanstalten. Das irritiert und wundert uns. Wir sind der Meinung, dass die Blaulichtfamilie, also Feuerwehr, Rettungsdienst und andere Hilfsorganisationen, weiter nach vorne rücken müssen. Dass ältere Menschen, Pfleger, Ärzte und andere Menschen im Gesundheitswesen Vorrang haben, ist selbstredend."
Polizei muss einsatzfähig bleiben, um Impfzentren zu schützen
Wegen der häufigen Kontakte zur Bevölkerung hätten Polizeibeamte ein höheres Ansteckungsrisiko, sagte auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann:
"Die Polizei hat eine ganz zentrale Rolle bei der Durchsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen. Deshalb muss sie bestmöglich einsatzfähig sein, um beispielsweise für den Schutz der Impfzentren zu sorgen und die Einhaltung der Ausgangssperren zu kontrollieren." Joachim Herrmann (CSU), bayerischer Innenminister
Herrmann erläuterte außerdem, dass eigene Impfzentren mit Polizeiärzten entstehen sollen, um kommunale Impfzentren zu entlasten.
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) hatte sich verärgert darüber gezeigt, dass die Feuerwehren im Beschlussentwurf der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut niedriger eingestuft wurden als Mitarbeiter der Rettungsdienste. Dabei sei laut DFeuG der "der größte Teil der Berufsfeuerwehren in Deutschland aktiv im Rettungsdienst tätig."
Prioritätenliste soll überarbeitet werden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte beim Besuch des Nürnberger Impfzentrums: Er rechne damit, dass die Ständige Impfkommission spätestens bis zum Wochenende die Prioritätenliste noch einmal überarbeiten werde und weiter: "Wir werden die Bedürfnisse der Sicherheitskräfte dabei natürlich auch stark gewichten."
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