Die Suche nach der vermissten Alexandra R. mit Polizeitauchern geht am Mittwoch im Bereich des Nürnberger Hafens weiter. Am Dienstag hatten die Polizeitaucher im Main-Donau-Kanal nach der vermissten schwangeren Frau gesucht – bisher ohne Erfolg. Am Dienstagvormittag hatte die Polizei über ihr weiteres Vorgehen bei der Suche nach der vermissten Alexandra R. aus Nürnberg-Katzwang informiert. Dabei hat sie auch weitere Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben. So hat die Polizei eine Wohnung in Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fall durchsucht und versiegelt.
Seit 9. Dezember spurlos verschwunden
Bei der Suche sind drei Taucher und ein Boot im Einsatz. Die Beamten der Nürnberger Mordkommission werden durch die Bereitschaftspolizei unterstützt. Zum Einsatz kommen ein mit Sonar ausgestattetes Boot der technischen Einsatzeinheit. Es sei die logische Konsequenz, jetzt Wälder und Gewässer in der Nähe ihres Wohnortes abzusuchen, sagte Polizeisprecherin Janine Mendel.
Seit zwei Wochen fehle von der 39-jährigen Alexandra R. Jede Spur. Ihr Lebensgefährte hatte die hoch schwangere Frau vermisst gemeldet. Zuletzt sei sie am Morgen des 9. Dezembers gesehen worden. Sie habe ihr Pflegekind in der Kita in Nürnberg-Katzwang abgegeben, danach sei sie verschwunden.
Die Nürnberger Mordkommission sucht nach der 39-jährigen Alexandra R.
Polizei befürchtet Schlimmstes
Sollte die weitere Suche in den Gewässern erfolglos bleiben, soll sie am Donnerstag mit Leichenspürhunden und Drohnen ausgeweitet werden. Mit den Drohnen werde der Uferbereich abgesucht, so Polizeisprecherin Janine Mendel. Im Wasser des Kanals werde nach Gegenständen aus dem Umfeld der Vermissten, aber auch nach der Frau selbst gesucht, bestätigte die Polizeisprecherin. Die Polizei geht nicht davon aus, dass die Frau noch am Leben ist. Sie nimmt inzwischen ein Gewaltverbrechen als Hintergrund an. Ein freiwilliges Entfernen aus ihrem sozialen Umfeld könne mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, auch weil die Frau wichtige Dokumente zu Hause zurückgelassen habe. Ebenso gebe es keine Anzeichen für einen Suizid oder einen Unglücksfall, sagte die Sprecherin. Am Donnerstag sollen auch Leichenspürhunde und Drohnen am Main-Donau-Kanal eingesetzt werden.

Tina Wenzel im Gespräch mit Polizeisprecherin Janine Mendel
Keine "heiße Spur", kein Tatverdächtiger
Aus der Bevölkerung seien eine Handvoll Hinweise eingegangen, eine "heiße Spur" war nicht darunter. Im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Schwangeren werden derzeit keine weiteren vermissten Personen gesucht, sagte der Polizeisprecher auf Nachfrage und trat damit entsprechenden Gerüchten entgegen. Aktuell gebe es auch keine dringend Tatverdächtigen, es wurde bisher niemand festgenommen.
Polizei sucht Aufnahmen von Dash-Cams oder Kameras
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung und sucht gezielt nach Aufnahmen von Überwachungskameras oder Dash-Cams aus dem Wohngebiet der Frau. "Manche haben private Kameras, die auch auf den öffentlichen Grund gerichtet seien, oder auch von Geschäften. Solche Aufzeichnungen wären ganz wichtig", sagt Polizeisprecherin Janine Mendel. Man habe dort entsprechende Flyer verteilt, so die Polizeisprecherin. Zuvor war die Bevölkerung auch gebeten worden, Hinweise zu einem mintfarbenen Renault Twingo mit Kennzeichen Erlangen-Höchstadt (ERH) der Polizei mitzuteilen. Hierzu seien zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese würden von der Sonderkommission nach und nach abgearbeitet.
Die Polizei hatte kurz nach Verschwinden der Frau eine 24-köpfige Sonderkommission gebildet, um nach der vermissten Alexandra R. zu suchen.
Mit Material der dpa
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