Neue Methoden in der Verbrechensaufklärung etablieren und eine bessere Vernetzung zwischen Ermittlern und Wissenschaftlern ermöglichen - darum geht es bei dem Kooperationsvertrag, den die Hochschule Augsburg und das Polizeipräsidium Schwaben Nord schließen wollen. Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Hochschule Augsburg, und Michael Schwald, Präsident des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, unterzeichnen den Vertrag heute.
Daten aus dem Wohnzimmer zur Verbrechensaufklärung
Statt Fingerabdruck oder Genmaterial werden auch die über mobile Endgeräte aufgezeichneten Spuren über die Täterermittlung immer wichtiger. Handyortung oder Funkzellenüberprüfung sind mittlerweile bereits Standard, doch die technologische Entwicklung, gerade im Bereich der IT-Forensik, ist laut Hochschule enorm - das soll künftig noch besser für die kriminalistische Ermittlungsarbeit genutzt werden.
"Wenn sich die Studierenden bei der Einführungsveranstaltung unter IT-Forensik wenig vorstellen können, bringen wir genau das Beispiel: 'Das ist so wie CSI, nur ohne Leichen, aber dafür mit ganz viel Computer'." Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Hochschule Augsburg
Egal ob das Sprachassistenzsystem im heimischen Wohnzimmer, Bewegungsmelder oder smarte Haushaltsgeräte, sie alle zeichnen Daten auf, die für eine Verbrechensaufklärung genutzt werden könnten, etwa um Tatzeiträume einzugrenzen. So könne man beispielsweise auch herausfinden, wann ein Verdächtiger das Haus verlassen hat, um dessen Aussage zu überprüfen.
Schutz vor Straftätern
Auf der anderen Seite wollen die Forscher und Fahnder enger zusammenarbeiten, um es Straftätern möglichst schwer zu machen, die neuen technischen Möglichkeiten für sich zu nutzen. Über die neue Kooperation sollen die Experten der Polizei Schwaben Nord in engem Austausch mit den Informatikern der Hochschule stehen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der IT-Forensik zu informieren. Über Hospitanzen und Praktika soll es zudem Weiterbildungsmöglichkeiten auf beiden Seiten geben.