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Skelettfund in Gräfendorf

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Polizei prüft nach Skelettfund Gräfendorf Vermisstenfälle

Nach dem Skelettfund in einem Waldgebiet bei Gräfendorf im Saaletal ist die Identität des Toten noch nicht geklärt. Zwei Geocacher hatten die Leiche am späten Dienstagabend entdeckt. Die Polizei prüft Zusammenhänge mit einem älteren Vermisstenfall.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Im November 2005 war eine Mutter von vier Kindern aus Burgsinn spurlos verschwunden. Bis heute gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib der damals 27-Jährigen. Ob es einen Zusammenhang zu dem Fall gibt, ermittelt jetzt die Kriminalpolizei Würzburg in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg. Auch Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes sind eingeschaltet. Geprüft würden auch mögliche Zusammenhänge mit weiteren offenen Vermisstenfällen in der Region.

Bürgermeister ist bestürzt

Auch der Gräfendorfer Bürgermeister Alfred Frank erinnert sich an den Fall der jungen vermissten Mutter. Er äußerte sich erschüttert nach Bekanntwerden des Skelettfundes in seiner Gemeinde in einem Waldstück oberhalb des Orts an der ehemaligen Reichsautobahnstrecke 46. Es sei unfassbar, so Frank, dass man eine Leiche finde, die dort vermutlich schon seit Jahren liegt.

"Natürlich gehen jetzt viele Gerüchte rum. Welche tatsächlich zutreffen, das wird die Kriminalpolizei hoffentlich schnell herausbekommen. Mir ist es wichtig, dass der Fall aufgeklärt und der Täter gefasst wird." Gräfendorfs Bürgermeister Alfred Frank

Leiche lag mehrere Jahre im Wald

Die beiden Geocacher waren am Dienstag im Rahmen ihres Hobbys in einem Waldgebiet bei Gräfendorf unterwegs. In der Nähe der Autobahnruine "Strecke 46" aus der NS-Zeit stießen sie auf die menschlichen Überreste. In einem der vorgebauten Entwässerungskanäle mit einem Durchmesser von geschätzt 1,30 Meter entdeckten die Männer den skelettierten Leichnam. Die beiden waren zu Fuß im Waldgebiet auf der Suche nach neuen Verstecken. Ob die Leiche in diesem sogenannten Wasserdurchlass eher versteckt oder leicht erkennbar lag, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. "Man kann sicher davon ausgehen, dass der Körper mehrere Jahre dort gelegen hat", sagte ein Polzeisprecher. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kann aufgrund der Auffinde-Situation des Skeletts nicht ausgeschlossen werden, dass die Person gewaltsam zu Tode gekommen ist. Nähere Angaben dazu können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden. Die Spurensicherung ist noch nicht abgeschlossen.