Unbekannte stoppten dabei andere Autofahrer und fragten wegen eines persönlichen Notfalls nach Bargeld – etwa für eine Tankfüllung, sagte ein Polizeisprecher dem Bayerischen Rundfunk. Außerdem versuchten die Täter, die hilfsbereiten Anhalter auszufragen und persönliche Daten wie den Wohnort und die Vermögensverhältnisse zu erfahren. Die Ermittler schließen deshalb nicht aus, dass es sich bei dem Anhalte-Trick auch um Vorbereitungen für Einbrüche und andere Betrügereien handeln könnte. Nach Angaben der Polizei sind die Täter stets gut gekleidet und stehen mit teuren Luxuslimousinen am Straßenrand, um ihren Opfern Vertrauen einzuflößen. Diese Methode sei im Nürnberger Stadtgebiet seit August rund zehnmal registriert worden.
Unbekannter auf der Flucht
Zuletzt brachte ein Mann in Nürnberg einen Autofahrer in der Von-der-Tann-Straße zum Anhalten und bat um Geld, weil er wegen dem angeblichen Tod seiner Mutter dringend nach Paris weiterreisen müsse. Nachdem er einen geringen Betrag erhalten hatte, forderte der Mann noch mehr Geld und folgte seinem Helfer im eigenen Auto zur Bank. Dieser allerdings war misstrauisch geworden und verständigte unterwegs die Polizei. Als beide an der Bank eintrafen, entdeckte der Unbekannte einen Streifenwagen und flüchtete, so die Ermittler.
Im Verdachtsfall: 110
Die Polizei rät Autofahrern, vorsichtig zu sein und nicht anzuhalten. Im Gespräch mit dem vermeintlich Notleidenden solle keinesfalls Bargeld ausgehändigt oder gar gemeinsam zur Bank gefahren werden. "Notieren Sie sich in jedem Fall das Kennzeichen und den Typ des Fahrzeugs – zusammen mit Datum, Uhrzeit und Örtlichkeit", so die Beamten. Im Verdachtsfall sollen Autofahrer umgehend den Polizeinotruf 110 wählen. Bürger, die bereits Opfer der Betrugsmasche geworden sind, bitten die Ermittler, Anzeige zu erstatten.