Der Fall hatte in der Stadt vor gut einer Woche für Aufsehen gesorgt: Ein als Schmuck in der Altstadt aufgestellter sieben Meter hoher Christbaum war nachts so angesägt worden, dass er am nächsten Vormittag umstürzte. Obwohl es zur Hauptgeschäftszeit in der Fußgängerzone geschah, wurde niemand verletzt.
Hetze gegen Flüchtlinge
In den sozialen Medien begann daraufhin ein Shitstorm, bei dem die Tat völlig ohne Indizien Flüchtlingen angelastet wurde. Die Stadt Hof sah sich gezwungen, die Meldung von ihrer Facebook-Seite zu nehmen. In rechtsextremen Netzwerken wurde das Gerücht dennoch weiter verbreitet.
Inzwischen hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Es gebe mehrere Indizien, die darauf hindeuteten, dass er der Täter ist, so die Polizei. Bei dem mutmaßlichen Christbaum-Säger handelt es sich allerdings nicht um einen Flüchtling, sondern um einen 46-jährigen, blonden Deutschen, der laut Polizei bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war.
Mutmaßliches Tatwerkzeug sichergestellt
Eine Beamtin hatte den Mann bei einer Streife bemerkt, eine von Zeugen gegebene Personenbeschreibung passte. Der 46-Jährige flüchtete noch per Fahrrad, konnte dann aber noch im Hofer Stadtgebiet festgenommen werden. In seinem Rucksack fanden die Beamten das mutmaßliche Tatwerkzeug. Auch weitere Indizien sprechen laut Polizei für eine Täterschaft des 46-Jährigen. Der Tatverdächtige ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, die Ermittlungen der Polizeiinspektion Hof dauern noch an.