Ein fast unecht wirkender pink-lila Himmel über Franken.
Bildrechte: Ruben Jakob

Ruben Jakob aus Burgkunstadt konnte die Polarlichter fotografieren und mit dem bloßen Auge beobachten - ein Erlebnis (Foto von Sonntagabend).

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Polarlichter in Franken: Erfahrungen eines "Augenzeugen"

Es ist äußerst selten, dass in Bayern Polarlichter zu sehen sind. Doch dieser Tage war das Schauspiel auch am fränkischen Firmament zu beobachten. Ruben Jakob aus Burgkunstadt legte sich alleine auf die Lauer und war erfolgreich.

Polarlichter sind bei uns in Bayern ein sehr seltenes Phänomen. Normalerweise muss man dafür weit in den Norden fahren, beispielsweise ins nördliche Skandinavien. Doch nun gab es das Himmels-Phänomen auch im Norden Bayerns zu bewundern. Ruben Jakob aus Burgkunstadt (Lkr. Lichtenfels) konnte die Polarlichter am Sonntagabend über Franken fotografieren - ein beeindruckendes Erlebnis.

"Eine Überraschung": Polarlichter in Franken gut zu sehen

Er hatte sich per Webcam über die Polarlicht-Geschehnisse im Norden auf dem Laufenden gehalten und sich mit anderen "Polarlicht-Jägern" aus Thüringen und Sachsen ausgetauscht. Auf einer Erhebung, dem Ebnether Berg, mit gutem Blick Richtung Norden/Nord-Osten hatte er sich dann ganz alleine samt Kamera postiert und war erfolgreich. "Mit dem Auge konnte ich ein bisschen was sehen, aber die Kamera hat das viel besser festgehalten", sagte er im BR-Interview. Er habe etwa 20 Minuten lang einen rötlichen Schleier wahrnehmen können. Für Jakob war es das erste Mal, dass er Polarlichter sehen konnte, frühere Versuchen blieben bisher ohne Erfolg.

"Das war wirklich ein sehr, sehr schönes Erlebnis, weil ich einfach nicht damit gerechnet habe, dass es so gut zu sehen ist. Das war eine Überraschung." Ruben Jakob
    Auch in anderen fränkischen Regionen, beispielsweise bei Würzburg, waren die Polarlichter offenbar gut zu erkennen, wie Aufnahmen im Internet zeigen sollen.

Polarlicht entsteht durch Sonnenstürme

Verantwortlich für Polarlichter sind sogenannte Sonnenstürme. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen von der Sonne fortgeschleudert. Stoßen diese Teilchen des Sonnenwindes auf unsere Erdatmosphäre, leuchten Luftmoleküle auf. Für die rund 150 Millionen Kilometer große Entfernung zwischen Sonne und Erde brauchen die Sonnenwind-Teilchen etwa anderthalb bis zwei Tage. Bei normaler Sonnenaktivität sieht man die Polarlichter nur in den höheren Breiten. Ist der Sonnensturm aber besonders stark, dann ist das Polarlicht auch in Deutschland zu sehen, in der höheren Atmosphäre leuchtet es rot, weiter unten grün.

Polarlichter sind nicht planbar

Grüne Polarlichter werden nach Angaben von Experten meist durch Sauerstoff in einer Höhe von 80 bis 150 Kilometern erzeugt. In einer Höhe zwischen 150 bis 600 Kilometern entstehen durch Stickstoffatome rote oder auch blaue Farben. Wie die Sternwarte Nürnberg auf BR24-Anfrage mitteilte, seien Polarlichter etwas völlig unplanbares und daher sehr schwer vorhersehbar. Deswegen sind in der Sternwarte auch keine speziellen Veranstaltungen geplant. Außerdem würden die Teleskope der Sternwarte bei Polarlichtern auch nicht weiter helfen, da das Phänomen nur mit dem bloßen Auge zu beobachten sei.

Mit Informationen von dpa

Pink-grüne Schleier sind am Horizont zu erkennen.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2023

Normalerweise kann man im hohen Norden Polarlichter beobachten. Doch derzeit kommen sie auch in Deutschland vor.

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