Camper am "Strandcamping Waging" richtet sich ein.
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Endlich wieder verreisen können! Darauf hat auch dieser Camper auf dem Platz am Waginger See gewartet.

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Pfingsturlaub auf dem Campingplatz: Hauptsache raus!

Rechtzeitig zu Pfingsten dürfen Hotels und Campingplätze öffnen – vorausgesetzt, der Inzidenzwert liegt im jeweiligen Landkreis unter 100. Auf dem Campingplatz in Waging am See ist die Freude groß – beim Betreiber und vor allem auch bei den Gästen!

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Hauptsache weg, Hauptsache raus! Ferienbeginn in Bayern – und die ersten Urlauber sind bereits unterwegs. Auf einem der größten Campingplätze Deutschlands, dem "Strandcamping Waging" in Waging am See im Landkreis Traunstein, geht es schon ab Freitagmorgen bei der Anmeldung rund. Denn viele Camper haben es sich nicht nehmen lassen und sind bereits am Donnerstagabend oder in der Nacht Richtung Süden zum Waginger See aufgebrochen. Vor allem Gäste aus Bayern und Baden-Württemberg werden erwartet, es kommen aber auch welche aus Berlin, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen.

Damit die Urlauber nicht geballt kommen und im Stau warten müssen, wurden die Reservierungen entzerrt. Am Freitag, am Pfingstsamstag und am Pfingstsonntag werden pro Tag 200 und 250 Wohnmobile und Campingwagen erwartet und ihnen ihr gebuchter Stellplatz zugewiesen.

Camper: "Wir haben uns den Urlaub verdient!"

Jeder Ankommende muss bei der Anmeldung einen negativen Corona-Test vorzeigen. Das ist kein Problem für die meisten Gäste, die ihren Urlaub schon herbeigesehnt haben: "Die Möglichkeit, Urlaub zu machen, hat man ja lange nicht gehabt und somit freut man sich und nimmt Dinge in Kauf, die nicht so schön sind, wie das Maskentragen", sagen zwei Camper aus Krefeld, die auch einen Tenniskurs gebucht haben. Und sie sagen: "Wir haben uns den Urlaub verdient!"

Auch die Dauercamper kommen nach Waging zurück, um ihr mobiles Heim, in dem sie teilweise monatelang wohnen, wieder mit Lebensmitteln aufzufüllen und auf Vordermann zu bringen. "Irgendwann ist man daheim mal satt, man möchte gerne mal wieder raus", sagt eine Dauercamperin aus Schwabach.

Campingplatz-Chef Andreas Barmbichler konnte es kaum mehr erwarten aufzusperren. Er sagt, es sei "fast wie ein Feiertag". Schon vor Wochen hat der Unternehmer Corona-Schnelltests organisiert und eine Teststation aufbauen lassen, denn die Gäste müssen sich alle zwei Tage auf eine Corona-Infektion testen lassen.

  • Zum Artikel "Campen in Bayern an Pfingsten: Was Sie beachten müssen"

Keine Innengastronomie? Holetschek verteidigt Entscheidung

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Weil nur die Außengastronomie bei stabiler Inzidenz unter 100 wieder öffnen darf, nicht aber die Innengastronomie, wurden inzwischen viele Buchungen storniert. Barmbichler vermutet, dass die Urlauber statt nach Bayern weiter nach Österreich oder Italien fahren, wo Gasthäuser, Restaurants und Cafés auch innen öffnen und Gäste empfangen dürfen.

Dennoch verteidigt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek die geschlossene Innengastronomie. "Verlässlichkeit und Planbarkeit ist natürlich wichtig, das verstehe ich", sagt er im BR-Interview. "Aber ich verstehe auch, dass wir in einer Situation sind, wo die Inzidenzwerte besser sind, aber noch nicht ganz so gut. Deshalb sollten wir jetzt einfach vorsichtig und umsichtig weitergehen – und dann auch weitersehen."

Weder Einschränkungen noch Wetter schrecken Camper

Trotz der Einschränkungen freuen sich diejenigen, die zum "Strandcamping Waging" gekommen sind, auf entspannte, abwechslungsreiche Ferientage und vor allem darauf, andere Menschen zu treffen oder vielleicht in einem Biergarten zu sitzen. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Doch auch Regen kann einen echten Camper nicht erschüttern.

BR24-Umfrage: Hälfte aller Pfingsturlauber bleibt in Deutschland

Die Hälfte aller bayerischen Pfingsturlauber bleibt laut Umfrage von BR24 trotz der Corona-Auflagen lieber in Deutschland. Die anderen zieht es vorwiegend in europäische Regionen mit niedriger Inzidenz. So starteten viele der 280 Flüge am Freitag von München Richtung Balearen, Griechenland, Portugal und Italien. Im Gepäck: digitales Einreiseformular, Corona-Maske und negatives Testergebnis.

Was die Umfrage aber auch zutage brachte: Rund Dreiviertel aller Bayern fahren an Pfingsten in diesem Jahr gar nicht in Urlaub.

Rundschau-Video: Blick an den Grenzübergang Kiefersfelden/Kufstein:

BR-Korrespondent Diethard Kühne berichtet von Grenzübergang Kiefersfelden.
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BR-Korrespondent Diethard Kühne berichtet von Grenzübergang Kiefersfelden.

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