PFC ist eine langlebige Chemikalie. Deshalb kann sie das Grundwasser kontaminieren und die Trinkwasserqualität beeinträchtigen. Zahlreiche Bundeswehrstandorte in Bayern - aktuelle oder ehemalige - sind PFC-verseucht. Manching, der Fliegerhorst Erding, der Fliegerhorst Kaufbeuren, der Flugplatz Lechfeld, der Flugplatz Neuburg an der Donau, die Luttenseekaserne Mittenwald und eben auch der ehemalige Fliegerhorst Penzing.
Bach und Grundwasser belastet
Sowohl im Grundwasser am Penzinger Fliegerhorst ist das PFC, als auch im "Verlorenen Bach". Der wurde übrigens nicht wegen der Kontamination so benannt, sondern heißt wirklich so. Später wird der "Verlorene Bach" zur "Friedberger Ach" und schlängelt sich auf 100 Kilometern bis zur Donau.
Immer noch kein Schadstoffgutachten
Das zuständige Wasserwirtschaftsamt Donauwörth sagte auf BR-Anfrage, möglicherweise reiche nicht einmal eine Abdichtung des kontaminierten Erdreichs in Penzing. Bei anderen Flugplätzen mit PFC-Rückständen wurden schon lange Spundwände ins Erdreich gebaut, damit auch das Grundwasser die PFC-Rückstände nicht mehr aus dem Boden wäscht. Ein Schadstoffgutachten für den ehemaligen Luftwaffen-Standort lässt aber weiter auf sich warten.
Naturschützer warnen vor anderen PFC-Quellen
Auch deshalb hatte der Bund Naturschutz mehr Tempo angemahnt und gewarnt, es könnte noch mehr Ursachen für die PFC-Belastung geben. Aber hier sagt das Wasserwirtschaftsamt: Dafür gebe es keine Belege, Penzing sei die einzige bekannte Quelle für die Verunreinigung.
PFC ist möglicherweise krebserregend. Auf jeden Fall sei es beim Menschen hormonwirksam und kann etwa die Schilddrüse stören. Nach jahrelangen Protesten in Manching hat die Bundeswehr dort in diesem Jahr mit einer PFC-Sanierung begonnen.
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