Die Beschäftigten klagen laut eines Gewerkschaftssprechers über eine "dramatische Unterbesetzung" und wenden sich deshalb in einem offenen Brief an den Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle. Der ist als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kliniken mit zuständig für den Betrieb der beiden Krankenhäuser. Die Unterzeichner des Briefes fordern einschneidende Maßnahmen, um "wieder gut pflegen und die Patienten versorgen zu können". Derzeit sei das kaum mehr möglich. In der Frühschicht komme es vor, dass eine Pflegekraft für 48 Krankenhauspatienten zu ständig sei.
Gefahr für Patienten?
"Das ist grenzwertig", sagt Stefan Jagel von der Gewerkschaft ver.di. Etliche Mitarbeiter würden daher schon von einer Gefahr für die Patienten sprechen und aus diesem Grund auch tiefgreifenden Verbesserungen fordern. Kurzfristig, um wieder durchatmen zu können, sei für die Klinik Donauwörth beispielsweise eine Sperrung von 48 Betten und eines OP-Saales notwendig. Die Notaufnahme in Nördlingen müsse besser besetzt und die Dienste neu organisiert werden. "Eine gute und qualitative Patientenversorgung ist oft nicht möglich, weil es einfach am Personal fehlt", so heißt es in dem Brief, der dem BR vorliegt.
Beschäftigte wünschen sich mehr Unterstützung
Vom Verwaltungsrat und auch vom Vorstand fühlen sich die Beschäftigten allein gelassen. Sie fordern für das ganze Unternehmen einen Abbau der Überstunden von mindestens einem Drittel und die Erstellung eines Ausfallkonzeptes.