Angeklagt sind zwei 27 und 28 Jahre alte Männer. Als Drahtzieher sollen sie im Sommer 2015 Flüchtlinge von Ungarn aus nach Deutschland geschleust haben. Die Staatsanwältin warf dem 28-Jährigen sechs Fälle vor, bei denen insgesamt 165 Menschen geschleust worden seien. Der 27-Jährige sei für die Schleusung von 58 Menschen verantwortlich. Die Anwälte des Hauptangeklagten gingen hingegen nur von einem Fall aus. Die Flüchtlinge, darunter auch viele Kinder, seien ungesichert in völlig ungeeignete und zu kleine Transporter gesteckt und über hunderte Kilometer verfrachtet worden. Luft hätten sie nur durch kleine Löcher im Dach des Fahrzeuges bekommen.
Langjährige Haftstrafen gefordert
Die Staatsanwaltschft fordert erhebliche Haftstrafen von siebeneinhalb und vier Jahren. Die Verteidiger hatten sich in ihren Plädoyers für maximal zwei Jahre auf Bewährung ausgesprochen. Die Angeklagten waren im August 2016 in Rumänien festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden. Da die Kontrollen, bei denen die geschleusten Flüchtlinge entdeckt wurden, im Raum Passau stattfanden, findet der Prozess am dortigen Landgericht statt.