Bezahlbarer Wohnraum, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, kostenlose Kitas und grundsätzlich mehr und bessere Bildung für junge und ältere. So will sich die SPD-Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende Natascha Kohnen im Wahlkampf von der CSU abgrenzen.
"Von Weiden wird ein klares Signal des Zusammenhalts ausgehen, wir brauchen eine Gesellschaft die zusammen hält, nur dann sind wir wirklich stark." SPD-Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende Natascha Kohnen
Abschottung vor Zuwanderern und Ängste schüren, wie die CSU, das wolle die Bayern-SPD im Landtagswahlkampf auf keinen Fall, so Kohnen. Gerade Bayern sei wirtschaftlich auf offene Grenzen in Europa angewiesen. Die Ängste der Menschen vor zu viel Zuwanderung nimmt Kohnen ernst. Zusätzliche Polizisten, mehr Lehrer, eine effizientere Verwaltung - so mache man den Staat stark. Dann werde auch das Vertrauen in die Politik wiederkommen.
CSU soll mit Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht die Agenda bestimmen
Die harte Attacke der CSU auf Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik versteht Kohnens Bayern-SPD als Frontlangriff auf die Europäischen Werte.
"Die CSU schürt Ängste, macht populistische Aussagen, die in einem europäischen Kontext überhaupt nicht funktionieren. Und das heißt unterm Strich: die CSU ist jetzt zu einer Anti-Europa-Partei geworden. Deswegen wird dieser bayerische Landtagswahlkampf wahrscheinlich auch eine klare Abstimmung über Europa werden." Natascha Kohnen
Wer ein weltoffenes Deutschland und Europa mit einer boomenden Wirtschaft wolle, könne sich doch nicht abschotten, kritisiert Kohnen. Gerade die exportabhängige bayerische Wirtschaft und damit hunderttausende Arbeitsplätze hingen von offenen Grenzen ab.
Landtagswahlkampf soll eine klare Abstimmung über Europa werden
Die Ängste der Menschen vor zu viel Zuwanderung will die Bayern-SPD jedoch nicht auf die leichte Schulter nehmen.
"Das Sicherheitsgefühl der Menschen in Bayern stärken wir dann, wenn wir ihnen zeigen, dass der Staat handelt. Es reicht einfach nicht, wenn man so wie der Ministerpräsident und die die CSU immer nur ankündigt, dass man mehr Effizienz bei den Abschiebungen will und so weiter. Sondern man muss es dann auch einmal machen." Generalsekretär Uli Grötsch
Als ehemaliger Polizist fordert Grötsch vor allem mehr Polizisten auf den Straßen, das helfe den Bürgern wirklich.
Viele Bürger erhoffen sich eine lautere SPD mit mehr Profil
Ob die leise, nachdenkliche Linie der Bayern-SPD und ihrer Spitzenkandidatin Natascha Kohnen bei der Landtagswahl dafür sorgt, zumindest wieder an der AfD vorbei zu ziehen, ist offen. Viele SPD-Anhänger trauern den glorreichen Zeiten unter Brandt und Schmidt nach, einige bedauern, dass Kohnen in der lauten Flüchtlingsdebatte kein Gehör finde. Ob die Themen Wohnen, Familie, Solidarität und Chancengerechtigkeit beim bayerischen Wähler ankommen, werden bereits die nächsten Meinungsumfragen zeigen. Die Bayern-SPD will jedenfalls bis zum Wahltag in größter Geschlossenheit kämpfen.