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Papst Benedikt feiert seinen 91. Geburtstag - mit seinem Bruder

Papst Benedikt feiert seinen 91. Geburtstag - mit seinem Bruder

Papst Benedikt wird 91 und feiert seinen Geburtstag in kleinem Kreis. Sein Privatsekretär Gänswein sprach von einer "Familienfeier". Das größte Geburtstagsgeschenk sei, dass sein 94-jähriger Bruder Georg Ratzinger vor einigen Tagen angereist sei.

Auch die Schwestern, die Benedikt XVI. betreuen, werden an diesem Tag bei ihm sein und ihm ein Geschenk machen, heißt es aus dem Vatikan. Seit seinem Amtsverzicht vor mehr als fünf Jahren lebt er in einem umgebauten Kloster in den Vatikanischen Gärten weitgehend zurückgezogen.

Georg Gänswein sagte, dass schon in den letzten Tagen viele Glückwünsche und Geschenke angekommen seien. Der Geburtstag ist ein ruhiger Tag, mit einem Gottesdienst am Morgen und einem Mittagessen.

90. Geburtstag fiel auf Ostersonntag

Im vergangenen Jahr, zum 90. Geburtstag, war das noch anders. Den 16. April hatte Benedikt XVI. zwar ebenfalls nur im kleinen Kreis begangen. Sein Geburtstag fiel 2017 auf den Ostersonntag, da herrscht im Vatikan wegen der religiösen Feierlichkeiten der Ausnahmezustand.

Dafür war aber am Tag danach eine Delegation aus Bayern gekommen, angeführt vom damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Das Bayernlied wurde gesungen. Benedikt XVI. würdigte, sichtlich gerührt, seine Heimat:

"So danke ich Euch herzlich für diese Gegenwart Bayerns, die ihr mir vermittelt. Eines Bayern, das weltoffen, lebendig, fröhlich ist, aber doch eben es deswegen sein kann, weil es im Glauben seine Wurzeln und festen Grund hat. Euch allen vergelt's Gott. Ich freue mich, dass wir uns so schön beim blauen Himmel Roms versammeln konnten. Der doch an den weißblauen Himmel von Bayern auch erinnert. Am Schluss ist es der gleiche Himmel." Benedikt XVI.

Erwartet wird auch, dass sein Nachfolger, Papst Franziskus, seine Glückwünsche überbringt. Ob er persönlich vorbeikommt, wollte der Vatikan aber bis zuletzt nicht bestätigen.

Falschmeldungen über Gesundheitszustand

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Falschmeldungen über den Gesundheitszustand von Benedikt XVI. gegeben. Der Vatikan sah sich genötigt, in der Woche vor Ostern ein Foto zu veröffentlichen, das zeigt, wie Papst Franziskus seinem Vorgänger die Ostergrüße überbringt. Dieses Lebenszeichen wiederholte Franziskus, als er am Mittwoch nach Ostern vor Zehntausenden auf dem Petersplatz sagte: "Ich möchte, dass wir unsere Ostergrüße dem übermitteln, der Bischof von Rom war. Dem geliebten Papst Benedikt, der uns am Fernseher sieht. Alle wünschen wir ihm frohe Ostern und applaudieren."

Gebrechlich und müde

Auch in den letzten Wochen hatte Benedikt XVI. immer wieder Besucher empfangen. Sie berichteten, dass der 91-Jährige zwar körperlich gebrechlich sei und schnell ermüde, dass man sich aber nach wie vor gut mit ihm unterhalten könne.

Aus Marktl am Inn

Joseph Aloisius Ratzinger wurde am 16. April 1927 im bayerischen Marktl am Inn geboren. Nach Jahren als Theologieprofessor und Erzbischof von München und Freising war er 1982 nach Rom gekommen, wo er über drei Jahrzehnte Präfekt der Glaubenskongregation, also oberster Hüter der katholischen Lehre war.

Im Jahr 2005 wählten ihn die Kardinäle zum 265. Papst der Kirchengeschichte. Im Februar 2013 verzichtete er auf sein Amt – als erster Papst der Neuzeit.