Das Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan, wo Benedikt XVI. seit seinem Rücktritt lebt.
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Bayerische Bischöfe beten für Benedikt XVI.

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Bayerische Bischöfe beten für Benedikt XVI.

Allem Anschein nach liegt der emeritierte Papst Benedikt XVI. im Sterben. Sein Gesundheitszustand hat sich heute und in den vergangenen Tagen verschlechtert. Die bayerischen Bischöfe rufen darum zum Gebet für den ehemaligen bayerischen Papst auf.

Der gesundheitliche Zustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hat sich am Mittwochvormittag laut Vatikan deutlich verschlechtert. Informierte Kreise sprechen schon seit den Tagen vor Weihnachten von Atemproblemen des 95-Jährigen. Sein Nachfolger Papst Franziskus hat die Gläubigen zum Gebet für das ehemalige Kirchenoberhaupt aufgerufen. Dem folgen nun auch die bayerischen Bischöfe.

Erzbischof Kardinal Marx: Im Gebet verbunden

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, sagte im oberbayerischen Bad Tölz bei der diözesanen Eröffnung der Sternsingeraktion 2023, er kenne die Nachricht über den Zustand Benedikts. "Heute Morgen habe ich die Nachricht bekommen, dass in Rom eine große Sorge besteht über den Gesundheitszustand des emeritierten Papstes. So wollen wir ihn insbesondere auch in unser Gebet einschließen."

Jüngst hatte Marx im Münchner Presseclub berichtet, dass er Benedikt Plätzchen und Stollen aus Bayern in Rom vorbeigebracht habe. Persönlich begegnet sei er ihm im September. Dabei habe er den 95-Jährigen zwar als körperlich geschwächt, aber "geistig wach" erlebt.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising
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Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising

Bischöfe von Regensburg, Passau und Eichstätt rufen zum Gebet auf

Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer hat den verschlechterten Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. mit "großer Sorge" aufgenommen. Er schloss sich ebenso wie andere Bischöfe der Bitte des aktuellen Pontifex an die Gläubigen an, für den Ex-Papst zu beten.

Der Bischof von Benedikts Heimatbistums, Stefan Oster aus Passau, befürchtet, dass der emeritierte Papst im Sterben liegt. "Ich war erst im November bei ihm und habe ihn dabei noch sehr wach erlebt. Man hat aber spüren können, dass er körperlich schon sehr geschwächt ist. Wenn er nun noch schwächer wird, ist es leicht vorstellbar, dass er auf der letzten Etappe seines irdischen Weges ist. Bitte geben Sie ihm alle ein betendes Geleit, das ihn stärken und trösten möge." Dass es zu Ende gehe, müsse man bei einem 95-Jährigen einfach befürchten.

Gregor Maria Hanke, der Bischof von Eichstätt, verwies darauf, dass Benedikt ein "großer Freund der Ostkirche und der ostkirchlichen Theologie" gewesen sei. Deshalb solle sich gerade jetzt die Aufmerksamkeit um Gedanken des Friedens für die Politiker in Russland und um den Frieden in der Ukraine drehen, "damit nicht Christen gegen Christen kämpfen müssen!", so Hanke. Und der Eichstätter Bischof bekräftigte: "Der christliche Osten, dessen slawischer Teil von Krieg heimgesucht sei, ist eines der wichtigsten Anliegen Benedikts."

Passaus Bischof Stefan Oster
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Passaus Bischof Stefan Oster: Er möge in Frieden nach Hause gehen können, wenn es denn Zeit ist

Bitte um Gebete auch aus Eichstätt und Würzburg

Auch die Bischöfe von Eichstätt und Würzburg, Gregor Maria Hanke und Franz Jung, schlossen sich der Bitte von Papst Franziskus um Gebete für den emereitierten Papst an.

Gregor Maria Hanke ergänzte in einer ersten Reaktion, man möge an das Gebet für Benedikt auch jenes in dessen ganz persönlichem Anliegen anschließen. So sei dieser ein großer Freund der Ostkirche und der ostkirchlichen Theologie. Deshalb solle sich gerade jetzt die Aufmerksamkeit um Gedanken des Friedens für die Politiker in Russland und um den Frieden in der Ukraine drehen, "damit nicht Christen gegen Christen kämpfen müssen", so der Bischof.

BR-Korrespondentin Anja Miller zur akuten Erkrankung von Benedikt XVI.

Rom-Korrespondentin Anja Miller zur akuten Erkrankung von Benedikt XVI.
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Rom-Korrespondentin Anja Miller zur akuten Erkrankung von Benedikt XVI.

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