Das neue Dach ist gerade fertig geworden - doch die restliche Sanierung der Ostdeutschen Galerie in Regensburg liegt erst einmal auf Eis.
50 Prozent soll der Bund übernehmen
Die Finanzierung schien gesichert. Der Freistaat und die Stadt Regensburg genehmigten bereits die Gelder. Vom Freistaat kommen 3,5 Millionen Euro, von der Stadt 900.000 Euro. Doch es fehlt der Löwenanteil, das Geld vom Bund. Keine Regierung in Berlin, also kein Haushalt - und damit auch kein Geld für das Kunstforum, bedauert Vorstand Wolfgang Schörnig: "Wir wissen jetzt, dass es in diesem Jahr mit dem Geld vom Bund nichts mehr wird."
Die Hälfte der Baukosten käme normalerweise aus Bundesmitteln. Damit müssen die Regensburger nun also mindestens ein Jahr warten.
Schätze im Archiv gefunden
Direktorin Agnes Tieze musste sich schnell etwas einfallen lassen. Aus der Not wurde ein Glücksfall: Nina Schleif, Kuratorin der Galerie, forschte in den Archiven der Ostdeutschen Galerie. Dabei entdeckte sie Werke von Paul Klee, Lyonel Feininger, Karl Friedrich Schinkel - und vor allem:
"Wir haben einen Rembrandt und einen Warhol." Agnes Schleif
Neu angekauft wurde eine Zeichnung von Käthe Kollwitz aus dem Jahr 1907. Die Werke sind unter anderem in der neuen Schausammlung ausgestellt. Außerdem gibt es Sonderausstellungen von Lovis-Corinth-Preisträger Roman Ondak und dem Zeichner Paul Holz. Noch bis Ende März sind Videoskulpturen "im Zeichen des Lichts" zu sehen. Verändern werden sich im kommenden Jahr auch das Logo der Galerie sowie die Homepage. Außerdem wird ein Museumsführer für Kinder eingestellt.
Das "Kunstforum Ostdeutsche Galerie" (KOG) sammelt und präsentiert Kunst von der Romantik bis zur Moderne aus dem östlichen Europa. Die Sammlung umfasst etwa 2.000 Gemälde, 500 Skulpturen und 32.000 Zeichnungen und Fotografien.