Die ergiebigen Schneefälle haben einen Tag danach immer noch Auswirkungen in Niederbayern und der Oberpfalz.
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Die ergiebigen Schneefälle haben einen Tag danach immer noch Auswirkungen in Niederbayern und der Oberpfalz.

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Schnee in Ostbayern: Allmählich Entspannung der Lage

Die ergiebigen Schneefälle hatten einen Tag danach immer noch Auswirkungen in Niederbayern und der Oberpfalz. Bahnstrecken waren zeitweise gesperrt, inzwischen fahren die meisten Züge wieder. Einige Schüler hatten am Freitag schulfrei.

Über dieses Thema berichtete Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der starke Schneefall am Donnerstag hat einen Tag danach immer noch Auswirkungen in Niederbayern und der Oberpfalz.

Unwetterwarnung in Bayer- und Oberpfälzer Wald

Bis Freitagvormittag galt die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Schneefall und Schneeverwehungen in den Kreisen Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Straubing-Bogen, Cham und Schwandorf – betroffen waren also vor allem die Region Bayerischer und Oberpfälzer Wald. Mittlerweile schwächte der Wetterdienst die Warnung auf "markantes Wetter" (Stufe 2) herab.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Schulausfälle in etlichen Landkreisen und Städten

Wegen des Wetters fiel am Freitag in einigen niederbayerischen und Oberpfälzer Landkreisen und Städten die Schule aus. Davon betroffen waren: die Städte Straubing, Deggendorf und Passau, die Landkreise Straubing-Bogen, Regen, Passau, Rottal-Inn und Freyung-Grafenau. Im Landkreis Deggendorf entfiel die Schule in allen Ortschaften nördlich der Donau sowie in Rettenbach auf der anderen Donauseite. Schülerinnen und Schüler im Landkreis Cham konnten am Freitag auch zuhause bleiben - hier fiel laut Bayerischem Kultusministerium ebenso der Unterricht aus.

Zahlreiche Verkehrsunfälle und umgestürzte Bäume

Wegen umgestürzter Bäume sind noch einige Straßen in Niederbayern und der Oberpfalz gesperrt. Das Polizeipräsidium Niederbayern appelliert an alle Verkehrsteilnehmer – trotz einsetzenden Tauwetters – vorsichtig zu fahren. Gerade auf Strecken durch Waldgebiete müsse weiter mit herabfallenden Ästen und umgestürzten Bäumen gerechnet werden.

Laut Einsatzzentrale der Polizeipräsidien in Niederbayern und der Oberpfalz gab es seit gestern Abend Hunderte Einsätze. Unter anderem prallte im Bereich der Polizeiinspektion Straubing ein Fahrzeug gegen einen Telefonmasten und riss die Leitung ab. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Auch andere Menschen wurden bei Verkehrsunfällen aufgrund der Witterung leicht verletzt – hauptsächlich blieb es aber bei Blechschäden.

Auf der A3 war es am Donnerstag so eisig, dass sich zahlreiche Auffahrunfälle ereigneten. Eine 39 Jahre alte Autofahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr auf einen Sattelzug auf, der im Stau einer Grenzkontrolle bei Neuburg am Inn stand. Das berichtete die Polizei am Freitag. Der Wagen einer 22 Jahre alten Fahrerin kam ebenfalls am Donnerstag zwischen den Anschlussstellen Aicha vorm Wald und Passau/Nord ins Schleudern und prallte frontal gegen eine Leitplanke. Auch ein Sattelzug rutschte kurz vor dem Autobahnparkplatz Rottal/West von der Straße in die Leitplanke.

Unter den Verletzten ist auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Muhanad Al-Halak. Er war am Abend auf der Staatsstraße von Freyung nach Grafenau bei Lichteneck verunglückt. Sein Wagen schleuderte auf der schneeglatten Fahrbahn gegen einen entgegenkommenden Lkw. Al-Halak wurde bei dem Aufprall im Gesicht leicht verletzt. Der Abgeordnete musste vorsorglich die Nacht im Krankenhaus in Freyung verbringen. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.

Aufgrund der hohen Schneelast stürzte ein Baum auf das Dach eines am Waldrand stehenden Wohnhauses im Gemeindebereich Frauenau im Landkreis Regen. Verletzt wurde niemand, es entstand jedoch hoher Sachschaden, der sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf 30.000 Euro beläuft.

Schwerpunkte der Einsätze waren laut Polizei der Bayerische und der Oberpfälzer Wald, jedoch habe es über ganz Ostbayern verteilt Probleme mit Schnee und Glätte gegeben.

In der Region rund um Haselbach und Osterhofen kam es am Donnerstag zu kurzfristigen Stromausfällen.

Recyclinghöfe können wegen Witterung geschlossen bleiben

Wie der Zweckverband Abfallwirtschaft (ZAW) Donau-Wald mit Sitz in Außernzell im Landkreis Deggendorf meldet, bleiben wegen des starken Schneefalls der vergangenen Tage möglicherweise einige Recyclinghöfe im Bayerischen Wald geschlossen. Dies gelte für den heutigen Freitag und morgen, heißt es auf der Homepage des Zweckverbands. Wegen der starken Schneefälle könne teilweise die Räumung der Recyclinghöfe nicht rechtzeitig durchgeführt werden. Deswegen sei es möglich, dass heute und morgen nicht alle Anlagen regulär geöffnet werden können.

Laut einer Sprecherin des ZAW habe man bislang allerdings nur Rückmeldung, dass der Recyclinghof Schöfweg heute und eventuell auch noch morgen geschlossen bleibe. Außerdem sei es in Bodenmais noch nicht klar, ob die Recyclinganlage wie gewohnt um 13 Uhr öffnen kann.

Schnee in Ostbayern: Allmählich Entspannung im Verkehr
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Schnee in Ostbayern: Allmählich Entspannung im Verkehr

Zugverkehr wieder angelaufen

Nachdem massive Schneefälle in Ostbayern auch den Bahnverkehr betroffen haben, entspannt sich die Lage leicht. So konnte der Betrieb auf der Strecke Bad Kötzting-Lam am Freitagvormittag wieder aufgenommen werden. Auch die Streckensperrungen auf der Oberpfalzbahn und des "Alex" im Landkreis Cham Schwandorf sind wieder aufgehoben. Ab sofort fahren alle Züge wieder plangemäß, teilt die Länderbahn mit. Der erste reguläre Zug startete um 12.40 Uhr von Waldmünchen Richtung Cham. Der Zugverkehr war wegen der starken Schneefälle und Schneebruchgefahr heute zunächst eingestellt worden.

Auch die Züge der Waldbahn in den Landkreisen Deggendorf und Regen im Bayerischen Wald fahren jetzt wieder. Das hat eine Sprecherin der Länderbahn bekannt gegeben. Der Verkehr auf der Waldbahn war Donnerstagabend wegen des starken Schneefalls eingestellt worden.

Hochwasserwarnungen in Mittel- und Oberfranken

Nach den Schnee- und Regenfällen der vergangenen Tage gibt es nun auch erste Warnungen vor Hochwasser: Am Morgen hatte die Schwabach im Landkreis Erlangen-Höchstadt laut Hochwasserdienst Bayern die höchste Meldestufe 4 erreicht. Aktuell liegt sie aber wieder auf Stufe 2, heißt es. Hier sind Felder und Wiesen überflutet, so die Freiwillige Feuerwehr in Eckental-Eschenau. Man beobachte die Lage. Auch für andere Flüsse in Mittel- und Oberfranken gilt derzeit die Stufe 2. Durch die anhaltenden Niederschläge können nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern auch an den nördlichen Donauzuflüssen kleinere Gewässer lokal leichte Ausuferungen zeigen.

Etwas Neuschnee über 600 Meter

Der Deutsche Wetterdienst sagte für die Hochlagen des Bayerischen Waldes weitere Schneefälle voraus. Demnach gibt es heute noch mal bis zu drei Zentimeter Neuschnee in Lagen über 600 Meter, zehn Zentimeter Schnee oberhalb von 1.000 Meter. Starke Windböen können der Vorhersage zufolge zu Verwehungen führen. Im Flachland ist Tauwetter vorausgesagt. Die Höchstwerte liegen um fünf, an der Donau örtlich um sechs Grad.

Im Winter am besten vorsorgen: Mit genug Benzin, Decke, Tee

Gerade im Winter kann es leicht passieren, dass man unvermittelt im Stau steht. Deshalb sollte man nie mit dem letzten Tropfen Benzin auf die Autobahn fahren, so Andreas Hölzel vom ADAC. Außerdem hilfreich im Auto, gerade wenn das Wetter Kapriolen vermuten lässt: eine Decke, eine Thermoskanne mit heißem Tee und vielleicht ein paar haltbare Snacks. Kostet nicht viel Platz und kann einem im Zweifelsfall das Leben ein bisschen leichter machen. Denn so ein Stau kann durchaus mal dauern. Das hat auch Bayern1-Hörer Marcus erfahren müssen, der gestern ganze acht Stunden im Stau stand. Tilmann Schöberl hat mit ihm gesprochen.

Acht Stunden im Stau - ohne zu wissen, wann es weitergeht

"Leicht genervt und gereizt, aber sonst gehts" – Marcus, der täglich von Nürnberg nach Amberg und zurück pendelt, konnte sich trotz allem seine gute Laune einigermaßen bewahren. Und das, obwohl niemand wusste, wie lange es dauern würde, niemand vorbeikam, um die Menschen in der Kälte zu versorgen. Alles, was sie wussten, war, dass Lkw wegen des Schnees an den Steigungen liegengeblieben seien. Der Zeitdruck sei eben überall zu spüren. Was macht man dann so über acht Stunden im Stau? Mit der Arbeit telefonieren, mit Freunden und Verwandten telefonieren, so Marcus. Und sonst habe er eben "rumgesessen und geschaut".

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