Das Aktionsbündnis gegen Bierzelt-Sexismus hat die Donaulied-Petition mit 36.235 Unterschriften an Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) übergeben. Die Initiatorin Corinna Schütz gab sich positiv: Dupper habe bekräftigt, dass er das Gespräch mit den Festwirten suchen will. Das Donaulied, das die Vergewaltigung eines Mädchens beschreibt, solle künftig nicht mehr auf der Dult in Passau gespielt werden. Dupper habe sich überrascht gezeigt, dass dies ohnehin noch der Fall sei.
Nur der Anfang
Für die Gruppe rund um Corinna Schütz ist die Abgabe der Petition auch der Auftakt, um das Thema Bierzelt-Sexismus generell anzugehen. Die Gruppe hat sich die zehn größten Volksfeste in Bayern vorgenommen und bereits die Wirtschaftsreferate der jeweiligen Städte angeschrieben. Mit dem Ergebnis: Jede Stadt hat ihr eigenes Konzept – sowohl was die Lied-Regelungen für Musiker als auch das Sicherheitskonzept für Frauen betrifft.
Während in München das Donaulied nicht gesungen werden darf, zeigen sich Städte wie Bamberg, Nürnberg und Erlangen offen für Vorschläge, wie entsprechende Regelungen in den Verträgen aussehen können. Das Aktionsbündnis will in Zusammenarbeit mit Anti-Diskriminierungsstellen ein Konzept erarbeiten, wie sich Städte und Festwirte des Themas annehmen können.
Beispiel für Alltagssexismus?
Die Petition bekommt bayernweit und über Parteigrenzen hinweg Unterstützung. Vor Passaus Rathaus war auch der Landesvorsitzende der Grünen, Eike Hallitzky, mit dabei. Er sagt, das Donaulied stehe beispielhaft für Alltagssexismus. Deswegen sei es wichtig, Position zu beziehen.
Die Initiative richtet sich gegen Bierzeltsexismus
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