Die Technische Hochschule Nürnberg testet in einem dreijährigen Modellversuch Online-Beratung für Angehörige von Demenzkranken. Das Angebot ist für pflegende Angehörige gedacht, die nicht zu einer Beratungsstelle gehen können oder wollen, teilte die Technische Hochschule (TH) Georg Simon Ohm mit.
Pflege zu Hause
70 Prozent der Demenzkranken werden zu Hause versorgt. Angehörige pflegen dabei die demenzkranke Oma oder den Opa in zwei Dritteln der Fälle vollständig alleine. Professor Richard Reindl vom Institut für E-Beratung sagte: "Pflegende Angehörige zu unterstützen ist wichtig, weil sie momentan die größte Gruppe der Pflegekräfte ausmachen".
Online-Beratung spart Zeit
Bei der Online-Beratung antworten sechs geschulte Ehrenamtliche innerhalb von 24 Stunden auf die anonym gestellten Fragen. Dabei geht es darum, eine Situation der Überforderung für die Angehörigen zu vermeiden. Ein halbes Jahr läuft das Angebot bereits.
Fragen zu Demenz
Angehörige interessierte bisher, wie man Demenz erkennt und wie man die Pflege organisiert. Dabei wurden auch Hilflosigkeit und Gewalt thematisiert, so die TH. Das Modellprojekt ist auf drei Jahre angesetzt und wird von den Wissenschaftlern der TH Nürnberg ausgewertet. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Menschen aus der Region Nürnberg, Hof und Wunsiedel.