Kehat Schor mit Ehefrau und Tochter 1949.
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Kehat Schor mit Ehefrau und Tochter 1949.

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Olympia-Attentat von 1972: Gedenken an Kehat Schor

Mit einer Kunstinstallation vor dem NS-Dokumentationszentrum in München wird an Kehat Schor erinnert. Der Trainer der israelischen Sportschützen-Mannschaft war eines der Opfer des Anschlags während der Olympischen Spiele 1972 in München.

Mit einer Kunstinstallation vor dem NS-Dokumentationszentrum in München wird ab heute für einen Monat an Kehat Schor erinnert, der bei dem Anschlag während der Olympischen Spiele in München ermordet wurde. Die Installation ist Teil des Erinnerungsprojekts "Zwölf Monate – Zwölf Namen", das an die 12 Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnern soll.

Schorr starb bei der Befreiungsaktion der bayerischen Polizei

Kehat Schor war Nationaltrainer der israelischen Sportschützen während der Olympischen Spiele in München und wurde dort zusammen mit anderen israelischen Sportlern von palästinensischen Terroristen als Geisel genommen. Bei einem dilettantischen Befreiungsversuch der bayerischen Polizei am Bundeswehrflughafen Fürstenfeldbruck wurde Kehat Schor getötet.

Seine Familie erfuhr von Geiselnahme aus dem Radio

In der Installation vor dem NS-Dokumentationszentrum werden außerdem Auszüge aus einem Interview mit seiner Tochter gezeigt. Darin erzählt sie, dass ihre Familie von der Geiselnahme erst aus dem Radio erfuhr und über die Beschwichtigungen der offiziellen Stellen dazu.

Schor überlebte den Holocaust in einem Versteck

Schor stammte ursprünglich aus einem kleinen Dorf in der Nähe der rumänischen Stadt Iasy. Während die Nazis in ganz Europa Juden ermordeten, versteckte sich Schor in den rumänischen Karpaten. Nach dem Krieg wurde Schor in seinem Geburtsland zu einem bekannten Sportschützen, ehe er 1963 nach Israel auswanderte und dort den Nationaltrainerposten übernahm.

Jeden Monat wird eines anderen Opfers gedacht

Das Erinnerungsprojekt "Zwölf Monate - Zwölf Namen" erinnert ein Jahr lang an das Attentat vom 5.-6. September 1972. Jeden Monat steht eines der zwölf Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens, das von unterschiedlichen Kooperationspartnerinnen umgesetzt wird. Konzipiert und koordiniert werden die Installationen vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum sowie dem Generalkonsulat des Staates Israel.

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