Plötzlich habe man das Öl gerochen und dann auch gesehen, schildert Quirin Schwaiger den Vorfall in der Kläranlage des Abwasser- und Umweltverbands Chiemsee. Die Mitarbeiter dort haben am Donnerstag eine größere Menge Öl im Abwassersystem festgestellt und die Polizei alarmiert.
Wurde das Öl illegal entsorgt?
Die Mitarbeiter entdeckten den großflächigen Eintrag am Donnerstagvormittag in der Abwasserzuleitung zur Kläranlage, wie die Polizei Prien mitteilte. Um wie viel Öl es sich genau handelte und wie es zu der Ölverschmutzung kommen konnte, war zunächst nicht bekannt. Geschäftsleiter Quirin Schwaiger vermutet, das vermutlich ein gewerblicher Betrieb illegal Öl entsorgt hat, etwa zwei bis drei Fässer. Für eine private Entsorgung sei es zu viel Öl gewesen. Zehn Chiemseegemeinden sind an die Rimstinger Kläranlage angeschlossen, deswegen sei das Eingrenzen schwierig, zumal es zehn bis zwölf Stunden dauere, bis das Wasser die Kläranlage erreiche. Vermutlich stamme das Öl aus dem Bereich Prien/Rimsting, meint der Geschäftsleiter. Der Außendienst sei sofort alle Pumpstationen abgefahren um nach Ölgeruch zu suchen, die Polizei Prien sei mit drei Streifen unterwegs gewesen.
Öl gebunden und abgepumpt
Das System wurde umgehend abgeriegelt und damit eine Weiterleitung des kontaminierten Abwassers verhindert. Vor Ort war die Feuerwehr von Halfing, die eine Ölpumpe einsetzte. Das Öl wurde gebunden und aus der Kläranlage abgepumpt. Das Wasserwirtschaftsamt entnahm Gewässerproben.
Betriebsleiter und Behörden handelten schnell
Letztendlich hätten alle schnell und instinktiv gehandelt, ist Geschäftsleiter Schwaiger froh. Der Betriebsleiter setzte sofort einen Notruf ab. Im Anschluss waren die Wasserschutzpolizei Prien, der Katastrophenschutz des Landratsamtes Rosenheim, das Wasserwirtschaftsamt, das THW, die Halfinger Feuerwehr sowie der Kreisbrandinspektor eingebunden. Nun sucht die Polizei Prien nach dem Verursacher.
Chiemsee war nicht gefährdet
Im schlimmsten Fall wäre das Öl in den Inn gelaufen, denn das geklärte Abwasser der Rimstinger Kläranlage wird letztendlich in den Inn geleitet. Der Chiemsee sei also zu keiner Zeit gefährdet gewesen, erklärt Schwaiger.
Ölschlieren erreichen die Kläranlage Rimsting
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