Warnstreiks im öffentlichen Dienst
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Die Gewerkschaft Verdi hat für Dienstag einzelne Warnstreiks angekündigt, bevor am Mittwoch wieder ein größerer Streiktag folgt.

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Öffentlicher Dienst: Hier wird in Bayern gestreikt

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst geht weiter. Die Gewerkschaft Verdi hat auch für Dienstag einzelne Warnstreiks angekündigt, bevor am Mittwoch wieder ein größerer Streiktag folgt. Wo mit Einschränkungen zu rechnen ist.

Am Dienstag will Verdi die Warnstreiks in Augsburg ausweiten. Dort sollen laut Gewerkschaft "von A wie Abfallwirtschaft über K wie Kita bis Z wie Zoll" die Beschäftigten die Arbeit ruhen lassen. Im Allgäu sollen weite Teile des öffentlichen Dienstes in Lindenberg die Arbeit niederlegen. Für den Mittwoch sind deutlich mehr Streik-Aktionen geplant.

Warnstreiks in Augsburg am Dienstag

In den Ämtern und Dienststellen Augsburgs werde es durch ganztägige Streiks zu erheblichen Einschränkungen kommen, so Verdi. Bürgeramt, Bürgerbüros und Ausländerbehörde beteiligen sich am Ausstand. Lediglich im Bürgerbüro Kriegshaber sollen vergebene Termine abgearbeitet werden. Betroffen sind auch Bereiche in der Bauverwaltung.

Die Müllabfuhr wird ebenfalls bestreikt. Tonnen werden - mit Ausnahme der Wertstofftonne - nicht geleert. Die Städtischen Bäder bleiben am Dienstag geschlossen, auch für Schülerinnen und Schüler.

Warnstreiks gibt es auch in den städtischen Kitas. Eltern wird empfohlen, sich bei den Kita-Leitungen zu erkundigen, ob es einen Notbetrieb gibt. Der Warnstreik trifft auch Museen: Schaezlerpalais, Grafisches Kabinett und Neue Galerie bleiben zu. In weiteren Kunstsammlungen muss man mit einem stark eingeschränkten Betrieb rechnen.

Allgäu im Ausstand - Kundgebung in Lindenberg

Im Allgäu ruft Verdi ebenfalls bereits am Dienstag zum Warnstreik auf. Eine zentrale Demonstration und Kundgebung sollen vormittags in Lindenberg im Landkreis Lindau stattfinden. Daran beteiligt sind auch die zivilen Mitarbeiter des in Sonthofen stationierten britischen Militärs. Außerdem könne es durch den Warnstreik zu Einschränkungen im Winterdienst kommen, heißt es. Warnstreiks in sozialen Einrichtungen sollen am Mittwoch folgen. Schwerpunkt im Allgäu ist nach Gewerkschaftsangaben der Bereich der Behinderten- sowie der Kinder- und Jugendnothilfe.

Streik-Schwerpunkt am Mittwoch in ganz Bayern

Am Mittwoch steht der Wochenhöhepunkt der Warnstreiks an. Zum Weltfrauentag sind vor allem die überwiegend weiblichen Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten zu Warnstreiks aufgerufen - unter anderem in Augsburg, Ingolstadt, München, Mittelfranken, Marktoberdorf sowie in Oberfranken (mit Schwerpunkt Forchheim); in Unterfranken wird in Schweinfurt und Bad Brückenau gestreikt. Teilweise werden auch Kliniken betroffen sein oder Stadtverwaltungen, etwa in der Oberpfalz; in Ingolstadt auch manche Freizeiteinrichtungen: Das Sportbad mit Sauna sowie die Eishalle an der Saturn Arena bleiben am Mittwoch geschlossen.

Nächste Verhandlungsrunde am 27. März

Auch am Donnerstag und Freitag sind weitere Warnstreiks geplant - allerdings deutlich weniger als am Mittwoch. Die Gewerkschaft will ihre Aktionen bis zum 27. März, dem Datum der nächsten Verhandlungsrunde, sukzessive steigern.

In der Tarifrunde verhandeln Verdi und die öffentlichen Arbeitgeber über die Gehälter von gut 2,5 Millionen Beschäftigten der Länder und des Bundes. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr. Das soll die rasante Teuerung der vergangenen beiden Jahre ausgleichen. Auf Arbeitgeberseite verhandeln die kommunalen Arbeitgeberverbände und das Bundesinnenministerium. Diese lehnen die Verdi-Forderung als zu hoch ab.

Mit Informationen von dpa.

Mitglieder der Gewerkschaft Verdi demonstrieren in Warnwesten und tragen Gewerkschaftsfahnen.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

Auch in der neuen Woche folgen Warnstreiks im öffentlichen Dienst.

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