Die Bundespolizei in Selb hat einen Schleuser mit zwei 17-jährigen syrischen Migranten ertappt. Wie die Polizei mitteilt, waren die drei Landsmänner am Mittwoch gegen 16 Uhr in einem Auto mit deutscher Zulassung auf der A 93 bei Marktredwitz unterwegs. Die Beamten kontrollierten das Fahrzeug und mussten feststellen, dass die beiden syrischen Migranten keine Reisedokumente vorweisen konnten.
Seit August durch zehn Länder geschleust
Nach eigenen Angaben der beiden jungen Männer, hatten diese bereits eine monatelange Odyssee hinter sich: Bereits im August hätten sie sich über eine Schleuserorganisation in Syrien auf den Weg gemacht. Mit Autos, auf Booten, auf Ladeflächen von Lkw, teilweise auch durch tagelange Fußmärsche seien sie über die Türkei nach Griechenland und über Albanien und dem Kosovo nach Serbien gelangt. Über Rumänien, die Slowakei und Tschechien seien sie schließlich nach Deutschland gekommen.
Schweden als Endstation der Schleusung
Von Südbayern aus wollten sie nach Berlin. Dabei wurden sie von der Bundespolizei aufgegriffen. In Schweden hätte die Reise enden sollen.
8.000 Euro an Schleuserorganisation gezahlt
Die beiden 17-Jährigen sollen für das Schleusen 8.000 Euro an die Organisation bezahlen haben. Um an das Geld zu kommen, hätten ihre Familien dafür Grundstücke in Syrien verkauft.
Da die beiden Migranten unerlaubt eingereist waren, wurde Anzeige gegen sie erstattet. Sie wurden an ein Jugendamt übergeben. Der 30-jährige syrische Schleuser - mit deutschem Aufenthaltstitel - muss sich nun wegen Einschleusens von Ausländern verantworten.
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