Bernhard Nuss und weitere zehn Läuferinnen und Läufer stehen im Kreis und halten die Stoffbeutel mit dem gesammelten Müll in den Händen.
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Bernhard Nuss und seine Laufgruppe beim Müllsammeln.

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Ocean-Challenge: Müll sammeln in Nürnberg und im Mittelmeer

Extremsportler Bernhard Nuss sammelt mit anderen Läufern regelmäßig Müll in Nürnberg ein. Im Juni will er auch Abfall aus dem Meer fischen und dafür sieben Stunden von Gibraltar nach Marokko schwimmen. Eine ziemlich verrückte Idee.

Bernhard Nuss ist als "eiserner Franke" bekannt, denn er hat bereits hundert Triathlon-Langdistanzen absolviert. Der 60-Jährige ist aber nicht nur selber sportlich unterwegs, sondern er trainiert auch viele Menschen in seinem Verein "Never walk alone" und begleitet verschiedene Laufgruppen. Zu seiner Sportbegeisterung kommt neuerdings der Umweltgedanke hinzu.

"Plogging": Müllaufsammeln während des Joggens

Deshalb sammelt Bernhard Nuss beim Joggen mit anderen Läuferinnen und Läufern den herumliegenden Müll. So kommt beim sogenannten Plogging entlang der Pegnitz in Nürnberg einiges an Abfall zusammen: Burkhard, Luitgard, Mark und die anderen heben Zigarettenkippen und Masken auf, Verpackungen, Plastikflaschen, Kaugummipapier und Vieles mehr. Immer wieder bücken sie sich, um achtlos Weggeworfenes in ihre Stoffbeutel zu stecken.

Auch Aimé und Jutta machen begeistert mit, denn sie möchten sich für eine saubere Umwelt einsetzen und andere Menschen zum Nachdenken bringen. Mit ihren "Plogging"-Aktionen wollen sie ein Zeichen für den Umweltschutz und die Zukunft setzen.

In zwei Stoffbeuteln liegt der gefundene Verpackungsmüll und eine Maske.
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Müll-Ausbeute beim Plogging.

10 Millionen Tonnen Müll landen jährlich im Meer

Vieles von diesem Müll landet über die Flüsse am Ende im Meer, rund 10 Millionen Tonnen jedes Jahr. Dadurch sterben nicht nur viele Tiere, sondern es gelangen auch jede Menge Schadstoffe in die Umwelt. Bernhard Nuss plant deshalb am Welttag der Ozeane am 8. Juni 2022 eine etwas verrückte Umwelt-Aktion zum Schutz der Meere.

Extremsportler will Müll während des Schwimmens sammeln

Von Gibraltar wird er rund 14 km nach Marokko schwimmen und dabei Müll aus dem Wasser fischen, das er in einem Begleitboot sammelt. Damit erfüllt sich der Extremsportler einerseits einen großen Traum, nämlich ungefähr sieben Stunden durch die Straße von Gibraltar zu schwimmen, andererseits will er damit auf die große Verschmutzung in den Ozeanen aufmerksam machen. Denn weltweit belasten schätzungsweise zwei Milliarden Tonnen Müll die Meere.

Klimaneutral nach Gibraltar reisen

Um möglichst klimaneutral und ohne CO2-Ausstoß von Nürnberg nach Gibraltar hin und zurück zu gelangen, wird der durchtrainierte Nürnberger insgesamt rund fünf Wochen radeln und laufen. Täglich will er 180 Kilometer zurücklegen, indem er abwechselnd an einem Tag einen Marathon von 42 Kilometer läuft und anschließend Rad fährt, und am darauffolgenden Tag ausschließlich radelt, teilweise mit Elektro-Unterstützung.

Dadurch will Bernhard Nuss seine Muskeln möglichst gleichmäßig belasten, um keine Ermüdungserscheinungen zu bekommen. Das bringe ihm Abwechslung und mache Spaß, sagt er. Wobei das mit dem Spaß bei einer Strecke von insgesamt 5.000 Kilometern schwer vorstellbar ist. Doch große körperliche und mentale Belastungen ist der Nürnberger gewohnt, nicht umsonst heißt er "Eiserner Franke".

Sport treiben und Gutes tun

Mit der Ocean-Challenge will Bernhard Nuss auch Geld sammeln für die drei gemeinnützigen Organisationen Ozeankinder, WWF und Deutschland schwimmt. Ebenso wichtig ist es ihm aber auch, möglichst viele Menschen für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren. Klaus Wübbenhorst, der Vorstand der Metropolregion Nürnberg, hat die Schirmherrschaft der Ocean-Challenge übernommen, denn er findet es bewundernswert, was Bernhard Nuss aus eigener Kraft und eigenem Willen schafft.

Außerdem motiviere er viele andere Menschen dazu sich zu bewegen. Bis das Abenteuer Ende Mai 2022 los geht und sich Bernhard Nuss auf den Weg nach Gibraltar macht, sammelt er mit seiner Laufgruppe weiter Müll daheim in Franken – und auch Kraft. "Denn die Ocean-Challenge wird eine der Härtesten", sagt er.

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