Im Landkreis Neustadt an der Waldnaab ist es mittlerweile erklärtes Ziel, den Bestand an Wildschweinen zu verringern und damit die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Dafür hat das Landratsamt schon im September die Gebühren für Trichinenuntersuchungen von Wildschweinen gesenkt. Wenn für Drückjagden Straßen gesperrt werden müssen, werden außerdem die Gebühren für die Straßensperrungen derzeit erlassen, erklärt Sprecherin Claudia Prößl.
20 Euro Prämie für jedes tote Tier
In Kürze sollen auch Wildsammelstellen im Landkreis eingerichtet werden für den sogenannten Wildaufbruch; das sind die Innereien des erlegten Tieres, die ein Jäger sonst als Futter für andere Tiere im Wald zurücklässt. Zudem wird es bald auch für jedes abgeschossene oder tot aufgefundene Wildschwein eine Prämie von 20 Euro vom Staat geben, so hat es das Kabinett im Dezember beschlossen. Auf die entsprechenden Verordnungen vom Landwirtschaftsministerium und der Regierung der Oberpfalz warten die Landratsämter derzeit noch.
Tödlicher Krankheitsverlauf
Die afrikanische Schweinepest verläuft bei infizierten Tieren tödlich, auf Menschen oder andere Tiere kann die Krankheit nicht übertragen werden. Einen Impfstoff gibt es nicht. Schweinezüchter in der Oberpfalz sind deshalb besonders auf der Hut. Denn tritt ein infiziertes Tier im Bestand auf, müssen alle Tiere im Stall geschlachtet werden. Da geht es um Existenzen, sagt Alois Weig, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh in der Oberpfalz.
Bundeslandwirtschaftsministerium warnt
Schweinezüchter halten sich deshalb bereits an entsprechende Hygienemaßnahmen, schildert der Landwirt aus Waldthurn. Sie lassen Unbefugte nicht in Ställe, desinfizieren die Arbeitskleidung und verzichten auf Futter aus Osteuropa, das das Virus beinhalten könnte.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium warnt schon länger mit Plakaten und Flyern Kraftfahrer und Touristen aus Osteuropa, keine mitgebrachten Essensreste wie Schinken oder Salami am Straßenrand oder an Raststätten zu entsorgen. Wildtiere könnten sich die Reste holen und das Virus verbreiten.