Etwa 30 Menschen demonstrierten gegen die Räumung der Unterkünfte unter der Brücke. Nachdem es an der Reichenbachbrücke vor drei Tagen zum dritten Mal gebrannt und es immer wieder Beschwerden von Anwohnern gegeben hatte, fasste die Stadt München den Plan, die Lager räumen zu lassen. Zuerst wurde das Obdachlosenlager unter der Reichenbachbrücke, dann das Lager unter der Wittelsbacherbrücke aufgelöst.
Wohnungsähnliche Lager unerwünscht
Die Stadt möchte auf Dauer keine wohnungsähnlichen Lager unter der Reichenbach- und der Wittelsbacherbrücke, so eine Sprecherin des Sozialreferats. Zeitweise hätten bis zu 30 Menschen gleichzeitig hätten unter der Reichenbachbrücke gewohnt - das sei der Stadt zu viel.
Man wolle die obdachlosen Menschen vielmehr schützen, vor Überfällen, Hochwasser oder Kälte. Die Stadt München beruft sich auf die bestehenden Angebote: das Kälteschutzprogramm, also: die Übernachtungsmöglichkeiten in der Bayernkaserne. Und tagsüber gebe es verschiedene Wärmestuben in ganz München.
Obdachlose schlafen lieber unter Brücken
Schon im Vorfeld hat einer Gruppe Obdachloser über das soziale Netzwerk Facebook eine Erklärung veröffentlicht: in der Bayernkaserne könne man weder tagsüber bleiben noch Wertsachen sicher aufbewahren, es gebe keine Kochmöglichkeiten und in den Schlafsälen finde man keine Ruhe oder Privatsphäre.
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BAYERN 1 am Vormittag vom 29.11.2018 - 09:00 Uhr