In München leben laut Sozialreferat rund 8.600 wohnungslose und schätzungsweise 550 obdachlose Menschen. Als obdachlos gilt, wer tatsächlich, freiwillig oder unfreiwillig, auf der Straße lebt und nicht in einer städtischen Unterkunft. Experten gehen allerdings von einer viel höheren Obdachlosenzahl aus. Auch die Zahl der Wohnungslosen, die zeitlich begrenzt beispielsweise in Notunterkünften oder Asylen untergebracht sind, geht seit Jahren nach oben. Zum Vergleich: Ende 2016 waren es laut der Statistik des Sozialreferates 6.700 Menschen.
Auch viele Kinder betroffen
Aufgrund der stark steigenden Zahlen stoßen die städtischen Notunterkünfte an ihre Kapazitätsgrenzen. 1.600 der Wohnungslosen sind unter 18 Jahre alt. Die Landeshauptstadt versucht, diese Zahlen zu reduzieren.
"Gerade für Familien ist die Wohnungssuche in München besonders schwierig." Eine Sprecherin das Sozialreferats.
Das Kälteschutzprogramm wird vor allem von Zuwanderern aus ärmeren Ländern der Europäischen Union genutzt, die zum Beispiel auf Arbeitssuche nach München kommen und sich keine Wohnung auf dem freien Markt leisten können. Da viele von ihnen in ihrer Heimat gemeldet sind, haben sie keinen Anspruch auf eine städtische Unterkunft und schlafen oft auf der Straße. Wie viele es genau sind, ist nicht bekannt. Sozialarbeiter helfen den EU-Zuwanderern dabei, in ihre Heimat zurückzukehren. Viele kommen aus Rumänien, Bulgarien, Serbien oder dem Kosovo. Außerdem stehen Beratungsstellen zur Verfügung, die Betroffene über Möglichkeiten für Bildung, Arbeit und Wohnung aufklären.